29. Juli 2018

Rezension Verliere mich. Nicht.

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Buchcover
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Titel: Verliere mich. Nicht.
Autor: Laura Kneidl
Verlag: LYX
Seiten: 468
Erstveröffentlichung:
26.1.2018 (De)
Preis: 12,90 € (De, Broschur)
Bewertung: (3/5) 📜📜📜

über die Autorin: Sie wurde 1990 in Bayern geboren, studierte in Stuttgart dann Bibliotheks- und Informationsmanagement.
2009 begann ihre Schreibkarriere, inspiriert von ihrer Lesebegeisterung. Sie liebt ihre Katzen über alles, auch wenn sie sie regelmäßig verlässt um Großbritannien unsicher zu machen.
"Verliere mich. Nicht." ist ihr drittes Print-Buch und das Ende der Geschichte um Sage und Luca.


Inhalt:

(Achtung, Spoilergefahr für die, die den 1. Teil nicht gelesen haben)
Sage leidet noch immer unter ihrer Entscheidung, sich von Luca zu trennen. Alan hat ihr Leben wieder komplett unter Kontrolle, und nur mühsam und mit unergiebiger Beharrlichkeit schafft sie es, diesen Rückschritt langsam zu verkraften. Doch ein Leben mit Luca, ist das überhaupt noch möglich?
Und als der nächste Rückschritt auf sie lauert, um ihr Leben wieder einnehmen zu können, ist sie stärker. Denn sie hat wundervolle Freunde, die ihr helfen, und einen Kampfgeist, der sie unglaubliches überwinden lassen kann.

Lieblingszitat:

"Meine Angst hatte mich immer genau wissen lassen, was zu tun war. [...] Heute wusste ich nicht mehr, was ich tun sollte, außer mich [...] verstecken aus Furcht davor, etwas Dummes zu tun." (Seite 164)

Meinung:

Story: Der zweite Teil knüpft direkt an den ersten Band an. Schmerz, Distanz und Trennung sind allumfassend spürbar, und wunderbar quälend langsam wird diese Lücke geschlossen, die Schmerzen gelindert. So erlebt man Sages Gefühle beim Lesen selbst mit, und das hebt das Buch auf ein sehr hohes Niveau.
Denn so ist es nicht nur ein Buch, sondern es erzählt lebendig von dem Gefühl, eine Angsterkrankung zu haben. Da ich selbst an einer solchen leide, freut mich diese Darstellung sehr, denn so wird es nachvollziehbar.
Doch ab einem genau benennbaren Punkt wird die Story absurd toll und utopisch, was ich aber klar dem Genre zuschreibe. Trotzdem eher meh.
Charaktere: Luca ist wieder perfekt, doch auch er hat Tiefe und ist mitunter sogar unperfekt.
Andere Charaktere sind gut ausgeglichen und gefallen mir, doch sie sind trotzdem klar "gut".
Die Einteilung in gut und Böse mit nur wenigen Zwischennuancen ist ein Schwachpunkt des Buches.
Sage dagegen ist meiner Meinung nach sehr ausgewogen mit ihrer kindlichen, trotzdem netten Art. Die fehlende Kommunikation zwischen beiden war mir im Übrigen nicht ganz schlüssig, doch sie hat zu Sage gepasst. Ich kann mir auch vorstellen, dass damit die Irrationalität von Angst deutlich werden soll, was dann gut gelungen ist.
Schreibstil/Lesefluss: Laura Kneidl steckt immer viel Arbeit in ihre Bücher, weshalb sie auch so wundervoll zu lesen sind. Vor allem konnte sie die Spannung das ganze Buch über halten, auch wenn die Auflösung nicht nach meinem Geschmack war.
Das Ende wirkte sogar etwas hektisch und hat nicht zum Gefühl des Buches gepasst.
Der Stimmungwechsel im ersten Band war dem im zweiten gegenteilig, was wieder von der Struktur zeugt, die im Buch steckt.
Umgebung/Welt: Der Großteil des Buches spielt wieder in Nevada, wo es den Figuren und dem Leser nicht langweilig wird. Auch die Wohnsituation Sages folgt dem des ersten Bandes (Notlösung-WG-Weg).Leider waren die letzten Schauplätze zu viel des Guten.
Dass Sage nach Hause zurückkehrt, hätte ich mir anders realisiert gewünscht, beispielsweise in einer Rückblende....

Fazit: Talent und Planung zeigen sich in diesem Buch deutlich und zusammen erschaffen sie ein geniales Buch über Angststörung verbunden mit New Adult.
Charaktere haben Tiefe und sind facettenreich,  doch eine Gut-Böse-Polarisierung dominiert die Charaktere trotzdessen deutlich. Die Spannung steigt zusammen mit dem Geschehen des Buches und dieser Teil ist ein schönes Leseerlebnis, da es den Leser aktiv an Sages Gefühlen teilhaben lässt.
Lediglich das Ende passt nicht zur  sonstigen Story, doch ein utopisches passt wohl ins Genre. 

22. Juli 2018

Rezension Berühre mich. Nicht.

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Titel: Berühre mich. Nicht.
Autor: Laura Kneidl
Verlag: LYX
Seiten: 464
Erstveröffentlichung:
26.10.2017 (De)
Preis: 12,90 € (De, Broschur)
Bewertung: (3/5) 📜📜📜

über die Autorin: Sie wurde 1990 in Bayern geboren, studierte in Stuttgart dann Bibliotheks- und Informationsmanagement.
2009 begann ihre Schreibkarriere, inspiriert von ihrer Lesebegeisterung. Sie liebt ihre Katzen über alles, auch wenn sie sie regelmäßig verlässt um Großbritannien unsicher zu machen.
"Berühre mich. Nicht." ist ihr zweites Print-Buch und der Anfang der Geschichte um Sage und Luca.

Inhalt:

Sage ist ein Mädchen voller Mut. Sie beginnt ihr Studium in Nevada weit weg von Zuhause, ohne Hilfe oder Freunde dort. Das einzige, was sie mitnimmt, ist ihr Transporter und die wichtigsten Dinge. Und ihre Angst.
Die, der sie eigentlich entkommen wollte, doch Dämonen verschwinden nicht einfach. Sage muss sich dieser Angst stellen, und ihr Mut wird vor allem von Luca auf die Probe gestellt. Dem Mann, mit den sie zusammen arbeiten muss, und der gleichzeitig für alles steht, vor dem sie sich fürchtet.

Lieblingszitat:

"[...] ich musste der Sache eine Chance geben. Anderenfalls würde meine Angst gewinnen, und ich durfte nicht zulassen, dass meine Vergangenheit meine Zukunft boykottierte." (Seite 40)

Meinung:

Story: Geschichte baut vom Jetzt, in dem sie sich
befindet langsam immer wieder Brücken zu ihrer Vergangenheit. So lernt man das Mädchen Stück
für Stück kennen. Luca und April sind dabei entscheidende Akteure und die Handlung baut
durch die Freundschaft zu ihnen auch Emotionen und Spannung auf. Die letzten Seiten sind dann der große Wendepunkt, der viel Drama birgt und definitiv nicht rational ist. Ob das gewollt war oder nicht, kann ich nicht sagen.


Charaktere: Sage ist ein sehr emotionaler Charakter, mit dem man auch das ganze Buch über mitfühlt. Sie hat eine süße und offene Art und ist unglaublich stark, doch diese Stärke hat ihren Preis. Sie ist sehr positiv, wenn man von ihrem impulsiven Charakter absieht.
Auch andere Charaktere sind herzensgut und das einzig schlechte scheint die Angst von Sage zu sein. Die Charaktere sind definitiv facettenreich, aber sehr idealistisch gehalten. Ein paar Kurven hier und da... wären nach meinem Geschmack gewesen.
Schreibstil/Lesefluss: Laura Kneidl überrascht mich mit dem etwas komischen Schreibstil in diesem Buch. Ihre Beschreibungen der Panik und der dunklen Momente waren dann jedoch überzeugend und ich konnte mich gut einlesen, auch wenn die Liebesszenen etwas viel waren.
Bei Light & Darkness von ihr war der Schreibstil schon anders. Nicht, dass sie schlecht schreibt!
Umgebung/Welt: Das Buch spielt in Nevada, also USA. Die Orte wirken ziemlich unverbunden und einzeln, doch sie sind schön gestaltet und beschwören Stimmung herauf.
Die Verzerrung der Welt, die Angst zur Folge hat, ist bei Sages Empfinden dargestellt und damit wird auch auf scheinbar kleinere Details geachtet.

Fazit: Dieser Roman versteht sein Thema. Es ist der rote Faden der Geschichte und auch sonst überall erkennbar, doch es gibt auch mehr, was das Buch zu sagen hat.
Laura Kneidl hat mit diesem Buch klar bewiesen, dass Liebesromane mehr als Klischee sein können. Sie geht offen mit schweren Themen um und bringt so zum Nachdenken. Dabei flacht sie nicht ab, und das Drama ist wohl dem Genre geschuldet, genauso wie der absolute Traumboy Luca, der wohl beste und idealste Bookish-Bf ever.

18. Juli 2018

Warum "Love, Simon" so wichtig für mich ist


"Love, Simon" ist ein Film, der viele berührt hat. Seine offene, witzige Art zusammen mit dem großen Thema "Outing" machen ihn besonders, doch vor allem ist er der erste Highschool Film mit einem schwulen Hauptcharakter.
Der Film basiert auf dem Buch "Nur drei Worte" von Becky Albertalli, im Original "Simon vs. the Homosapiens Agenda". Dieser kam in Deutschland erst kürzlich ins Kino, und meine Rezension zum Buch und Film findet ihr auch auf meinem Blog.

Doch in diesem Post geht es nicht darum, das Buch oder den Film zu bewerten. Ich will euch heute etwas sagen, was ich mithilfe dieses Buches realisiert habe.
Ich bin kein Mädchen. Auch kein Junge. Ich bin Neutrois, "Geschlechtsneutral".
Irgendwie war mir das schon immer klar, nur habe ich nie den Mut gehabt, mir das selbst einzugestehen. "Love, Simon" hat mir aber nicht nur Mut für dieses Outing gegeben, es hat mir erst einmal gezeigt, dass ich es bin. Und das, obwohl die Geschlechterrollen im Buch nicht mal in Frage gestellt werden. Ich habe das Buch einfach gelesen und genossen. Irgendwann ist mir immer bewusster geworden, dass die Worte, die Simon sagt, denkt und schreibt mehr an sich haben, als nur die Bedeutung, die sie haben.

 Irgendwann hab ich dann verstanden, was es ist. Ich kann es nicht ganz erklären, aber das Buch hat mir geholfen, mich selbst zu verstehen. Die Geschichte zwischen Simon und Blue war anders als all die Hetero-Liebesgeschichten, die ich bisher las. Und das hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich habe gemerkt, dass die Rolle des Mädchens in der Liebesgeschichte mich nie wirklich ansprach, die von Simon aber sehr. Ich mag Jungs, Simon mag Jungs. Und er war kein Mädchen.
Doch ein Junge...Das bin ich auch nicht ganz. Was bin ich also? Dazwischen? Nicht auf der Skala zu finden? Meine Antwort, mit der ich mich auch sehr wohl fühle, ist: Ich bin Non-Binary oder Neutrois.

Diese Erkenntnis kommt wahrscheinlich jedoch nicht nur von diesem einen Buch, sondern vielen zusammen. Diesen Monat habe ich vor allem Bücher gelesen, die sich sehr ausfühlich mit dem Thema Geschlecht auseinandergesetzt haben, die wohl auch einen großen Teil zu diesem Outing beitragen.
Das erste Buch welches ich dabei nennen will ist "None of the Above". Es ist ein Buch über Intersexualität, welches ich nur empfehlen kann, da es das Thema offen und echt behandelt. Als zweites nenne ich noch "Letztendlich sind wir dem Universum egal" ("Every Day" in der Originalausgabe), bei dem ich auch den Film gesehen habe. Dieses Buch setzt sich ganz konkret mit dem Thema Geschlecht auseinander, denn der Protagonist ist eine Seele ohne wirkliches Geschlecht. Die Rezensionen zu diesen Büchern/Filmen werden diesen Monat folgen.

Jetzt kurz noch eine kleine Erklärung, was Neutrois überhaupt in meinem Fall bedeutet. Ich fühle mich in meinem weiblichen Körper nicht fehl. Aber ich fühle mich bis auf die körperlichen Merkmale nicht immer weiblich. Ich habe feminine Tage und trage auch mal ein Kleid, aber gleichzeitig hab ich maskuline Tage und Tage in denen weder noch meinem Gefühl entspricht. Der Begriff Neutrois ist daher für mich passend, eben so wie der Begriff Non-Binary (nicht-binär=nicht genau männlich/weiblich), der aber eher als Sammelbegriff aufgefasst wird.
Ich möchte meine Pronomen (sie) außerdem behalten, einfach weil ich sie gewohnt bin.
Wenn ihr Fragen zum Thema, oder auch Erfahrungen/andere Worte zu diesem Thema habt, schreibt gerne einen Kommentar.

Mia

15. Juli 2018

Rezension Eine wie Alaska (+ Vergleich französische Übersetzung)

Titel: Eine wie Alaska
Französischer Titel: Qui est-tu Alaska?
Originaltitel: Looking for Alaska
Autor: John Green
Übersetzer: Sophie Zeitz
Verlag: dtv
Seiten: 300
Erstveröffentlichung:
3.3.2005 (Eng)
2007 (De)
17.3.2011 (Frz)
Preis: 9,95 € (De, TB)
Bewertung: (4/5) 📜📜📜📜

über den Autoren: John Green ist 1977 in Indiana geboren, studierte englische Literatur und Religion und ist als Autor tätig. Seine Bücher, unter anderem "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", wurden mehrfach ausgezeichnet.
Außerdem ist er Blogger gemeinsam mit seinem Bruder Hank Green. Er hat eine Frau und zwei Kinder.

Inhalt:

Miles ist normal, langweilig, allein.
Doch er will sein Leben ändern, und dafür zieht er in ein Internat, wo er das "Große Vielleicht" sucht.
Im Internat lernt er tatsächlich neue Freunde kennen, eigentlich die ersten Freunde überhaupt. Und er erlebt Abenteuer, wie er es sich gewünscht hat. Doch er muss auch lernen, Freunde loszulassen, auch wenn das unmöglich scheint.

Lieblingszitat:

"[...] die Vorstellung dieser Zukunft hält dich am Laufen, aber am Ende tust du es nie. Du hast die Zukunft einfach nur benutzt um aus der Vergangenheit zu fliehen." (Seite 76)

Meinung:

Story:Das Buch beginnt in den Kapitelüberschriften mit einem Countdown, der die erste Spannung aufbaut. "50 Tage davor" sind es anfangs. Und die Story beginnt, ruhig und interessant. Miles und seine Freunde erleben Abenteuer, sind frei und haben Spaß.
Und dann ist der Tag gekommen, auf den man wartete.Und den man nie erwartet hätte.
Dann muss man mit dem Verlust fertig werden und dieser Teil hatte seinen Sinn, ganz klar.
Nur war es teilweise ziemlich langweilig und das Ende hat gar keinen Spaß mehr gemacht.
Charaktere: Alaska war mehr als eine Figur, und die anderen Charaktere sind auch viel mehr als nur das. Man fühlt mit ihnen, denn sie treffen den Geist der Jungend denke ich ganz gut. Und jeder regt zum Nachdenken an, auf seine Weise.
Die Charaktere sind individuell stark
unterschiedlich und haben eine ganz John-Green-typische Art. Man muss sie mögen, wirklich.




Schreibstil/Lesefluss: Er schreibt wie als wären seine Worte Gedanken. Er erreicht ein großes Publikum mit seinen Worten, und schafft es, dass sie trotzdem so klingen, als wären sie für genau den einen Leser der du bist.
Manchmal ist die Spannung weg und keiner schien irgendwas zu tun... schade.



Umgebung/Welt: Das Buch spielt in Culver Creek, einem Internat in Alabama. Dieses ist dem Internat nachempfunden, auf das John green ging und damit hatte es einen Charme, der für den Autor wohl verständlicher ist als er für den Leser ist. Es war nicht schlecht, eigentlich ziemlich gut. Doch
manchmal fühlte ich mich, als würde ich etwas Wichtiges verpassen, was nur der Autor wissen kann.

Fazit: Eine wie Alaska ist ein Debütroma, der viele begeistert, so auch mich. Es basiert auf dem Leben des Autors und beschäftigt sich mit Teenieproblemen/-gedanken. Man sollte seine Art mögen, doch gerade all diese verrückten Dinge im Buch machen es so süß und vielleicht auch so ruhmvoll.

Vergleich mit der französischen Übersetzung: Die französische Ausgabe ist gut 100 Seiten kürzer. Sie gibt einen natürlichen Einblick in die französische Sprache, und ist deshalb auch ziemlich anspruchsvoll für mich gewesen.
Der Vergleich der zwei Übersetzungen und in dem Sinne auch Interpretationen des Originals war ziemich interessant und ich muss sagen die französische Ausgabe hat mit besser gefallen. Sie war etwas anders und die Übersetzung manchmal einleuchtender.

11. Juli 2018

Filmrezension Letztendlich sind wir dem Universum egal (Film)

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Filmcover
von https://www.clickthecity.com/movies/detail/4p0YUq/every-day
Titel: Letztendlich sind wir dem Universum egal
Originaltitel: Every Day
Titel der Buchvorlage: Every Day (David Levithan)
Drehbuch: Jesse Andrews
FSK: 6 Jahre
Dauer: 100 Minuten (1 Stunde 40 Minuten)
Premiere: 31.5.2018 (De)
Bewertung: (4/5) 📜📜📜📜

Inhalt:

(Spoilerwarnung. Es können Spoiler enthalten sein, ich versuche jedoch, spoilerfrei zu schreiben. Schwarz gemachtes markiert eindeutige Spoiler und diese können durch markieren des Textes gelesen werden.)
Rhiannon verliebt sich in A. A ist jedoch kein normaler Junge, A ist ein Wesen, welches jeden Tag in einem anderen Körper lebt. Rhiannon ist der erste Mensch, den die Seele in ihrem Leben behalten will, und sie will an ihr festhalten. Diese Liebe, die A zuvor noch nie spürte, und dieses Wesen, von dem Rhiannon noch nie gehört hat. Beide faszinieren einander, doch As Leben bringt auch Schwierigkeiten mit sich...

Meinung:


Story: Der Film setzt die Story des zweiten Bandes um. Dieser hat zwar denselben Plot, ist jedoch erzählt aus Rhiannons Sicht. Diese Erzählweise nimmt die Magie des ersten Buches etwas, welches aus As Sicht geschrieben wurde. Doch trotzdessen ist die Geschichte magisch und wundervoll erzählt.
Der Fokus liegt auf der Liebesbeziehung, die definitiv nicht besser umgesetzt werden konnte. Doch ein wichtiger Teil, der der Moralität davon, in einem Körper zu bleiben, hat zu großen Teilen gefehlt, was ich sehr bedauere. Auch die geänderte Umsetzung einiger Stellen hat mir nicht zugesagt, besonders As "länger bleiben" in einem Körper.
Charaktere: Besonders im Mittelpunkt stehen die Hauptpersonen und ihre einzigartige Beziehung.
Die Beziehung sorgt für eine natürliche, angenehme Charakterentwicklung beiderseits.
A ist faccettenreich, all die Charaktere die ihn verkörpern hindern ihn jedoch nicht an einer eigenen Persönlichkeit.
A ist, wie auch Rhiannon, perfekt, ohne wirklich schlechte Seiten, und das ist tatsächlich nicht positiv (in meinen Augen). Mit einer ausgewogenen Persönlichkeit würden sie kein Idealbild sein, sondern realer.
Neben den Hauptfiguren gibt es leider keine wirklich bedeutenden Nebencharaktere.
Filmische Darstellung: Die vielen Schauspieler, die A verkörpern, vermitteln trotz allem, dass sie eine konstante, wiedererkennbare Persönlichkeit spielen.
Die Story wurde stark romantisch eingefärbt und so ist viel Gutes aus der Vorlage leider verloren gegangen.
Fazit: Every Day ist ein wundervoll romantischer Film, der jedoch einige wichtige Elemente der Vorlage nicht umsetzt und so die Geschichte an der Oberfläche belässt. Durch Rhiannons Erzählsicht wird die Geschichte ebenfalls verändert, und die Magie kann nicht ganz ausgeschöpft werden

8. Juli 2018

Rezension Letztendlich sind wir dem Universum egal

Titel: Letztendlich sind wir dem Universum egal
Originaltitel: Every Day
Autor: David Levithan
Übersetzer:
Verlag: FJB
Seiten: 394
Erstveröffentlichung:
28.8.2012 (Eng)
27.3.2014 (De)
Preis: 9,99 € (De, TB)
Bewertung: (5/5) 📜📜📜📜📜

über den Autoren: Er ist in New Jersey aufgewachsen, studierte Englisch und Politikwissenschaften und editierte schon mehr als 100 Star Wars-Bücher.
Er selbst ist schwul und LGBT+ Themen haben eine wichtige Rolle in seinen Werken. Außerdem ist er Professor für Kreatives Schreiben in New York und selbst ein Verleger.

Inhalt:

A wacht jeden Tag in einem anderen Körper auf. As Leben wird von ständigen Wechseln begleitet und das einzige, was bleibt, sind Bewusstsein und Erinnerungen.
A will das Leben anderer außerdem nicht mehr als nötig verändern, passt sich Tag für Tag neu an, um nicht aufzufallen. Doch dann begegnet A Rhiannon, und sie stellt alles auf den Kopf. A will endlich selbst leben, doch wie geht das ohne eigenen Körper.

Lieblingszitat:

"Kein Leben ist real, wenn niemand um seine Realität weiß. Und ich will, dass mein Leben real wird." (Seite 117)

Meinung:

Story: Die Kernidee von A und dessen Existent ist originell und spannend, doch nicht direkt der Schwerpunkt der Geschichte.
Die Handlung besteht aus vielen kleinen Einzelteilen, wie As Leben nun mal aufgebaut ist, und ist doch als großes Ganzes erkennbar, zu dem es dann wird. Dieses Gesamtbild bildet sich von selbst, und wird dem Leser nicht aufgedrängt.
Die Handlung scheint mit Bedacht geschrieben worden zu sein, und auch wenn alles bewusst seinen Platz hat, fügt es sich doch natürlich ein
Charaktere: A steht im Vordergrund, und seine Welt wird von Rhiannon verändert. Die beiden entwickeln sich und wachsen an den Anforderungen, de sie sich geben. Sie sind ein Beispiel für eine Beziehung, die zwar letztendlich healthy ist, doch immer wieder auch schlechte Züge aufweist. Diese Vielschichtigkeit ist auch bei den Charakteren in Ansätzen erkennbar, doch im Allgemeinen bleiben sie Ideale.
Nebencharaktere sind relevant, doch da As Umfeld wechselt sind auch die meisten Nebencharaktere nicht konstant.
Schreibstil/Lesefluss: Das Lesen macht viel Spaß und ist leicht verständlich. Gleichzeitig hat das Buch eine Tiefe, die einen in das Buch eintauchen und in ihm verweilen lässt. Es fesselt den Leser und beschwört auch noch später alle möglichen Gefühle beim Leser herauf
Die Worte regen außerdem zum Nachdenken an, berühren und äußern Gesellschaftskritik.
Und das Ende war nicht vorhersehbar. Es lässt den Leser leiden und eben wieder nachdenken, und dazu soll ein Buch ja da sein.
Umgebung/Welt:As Welt besteht nicht nur aus ihm, sondern auch aus den Menschen, mit denen er das Leben einen Tag lang teilt. Seine Person bleibt dabei trotzdem immer da.
Durch ihn wird sichtbar, was definiert, wenn man kein wirkliches Umfeld hat, durch das man sich definieren kann. Wer man selbst ist.
Rhiannon bricht diese Variabilität auf und zeigt so, wie wichtig das/ein Umfeld für die eigene Individualität eigentlich ist.
Fazit: Dieses Buch hat mich zutiefst getroffen und fühlen lassen. Es ist ein Meisterwerk aus Emotionen. Selbstfindung und Individualität sind ebenso Themen wie Romantik und Liebe, wobei eine gute Abwechslung gefunden wurde.
Das Buch wurde mit viel Bedacht geschrieben und regt zum Nachdenken an. Der Leser liest nicht nur, er denkt, und das macht das Buch so toll.

4. Juli 2018

Leipziger Buchmesse 2018

Mein Tag auf der Leipziger Buchmesse 2018

Die Leipziger Buchmesse ist schon eine Weile vorbei, und ich bin wohl die Letzte, die ihre Eindrücke dieses Jahr in einem Blogpost festhält, aber besser, ich mache es überhaupt als nie.
Denn ich hatte einen wundervollen Tag dort, den ich gerne mit euch teilen will. Ich haben viele Fotos gemacht, von denen ich einige hier zeige, während ich über diesen Tag schreibe. Viel Spaß beim Lesen ^^.

Der Sonntag fing mit Schnee an, und ich hatte viel Glück, nicht mit dem Zug fahren zu müssen, da mich mein Bruder mitnehmen konnte. Kurz nach dem Anfang der Messe am Sonntag sind wir dann auch angekommen und ich bin schnell zu meiner ersten Veranstaltung geeilt, die ich unbedingt sehen wollte: "Mehr Mut beim Bloggen", ein Gespräch mit Linus Giese aka "Buzzaldrinsbücher". Es war eine wundervolle Veranstaltung, in der über den Blogger und sein Coming Out als Trans geredet wurde.
Danach habe ich mir den Vortrag "Warum Buchblogs politischer werden müssen" angesehen. Letzteres war ein Vortrag der mich sehr berührte und mir auch im eigenen Denken geholfen hat.

Danach habe ich der Lesung von Vivien Summer beigewohnt. Das war tatsächlich auch meine erste Lesung, und sie hat mir sehr gefallen. Davor habe ich noch der "Warrior Cats" Lesung gelauscht.
Danach habe ich mir auch gleich das von Vivien Summer vorgestellte Buch geholt und signieren lassen.
Da hatte ich auch eine leichte Panikattacke wegen all der Menschen, die meine Laune aber nicht komplett zerstört hat. Nur, um auch ehrlich zu sein und nicht nur das Gute zu erwähnen.


Dort habe ich auch meine deutsche Lieblingsautorin getroffen: Ursula Poznanski. Sie hat meine Bücher signiert, unter anderem auch eines für meine Schwester, die sie auch liebt.
Sie war super nett und toll und ich freue mich bis heute, sie getroffen zu haben!








Danach konnte ich mir in Ruhe alle Stände ansehen. Auch wenn durch den Zugausfall viele Besucher nicht kommen konnten, waren die Hallen gut,gefüllt, aber nicht zu voll. Mich hat es gefreut, dass es nicht übervoll war, so konnte ich die Messe viel mehr genießen.
Ich habe mich manchmal sogar getraut, Leute anzusprechen und zu reden!
Außerdem habe ich an einem Schreib-Workshop teilgenommen. Es war sehr lustig und ich habe dort auch einiges gelernt, solche Workshops kann ich also nur empfehlen.

Hier ist noch ein Foto vom "Books on Demand" Stand mit einer Bücherwand und dem "Main Verlag und Kuschelgang", der mit seinen Regenbogenfahnen schon was hermacht.
Die Stände waren allesamt sehr hübsch und interessant, und ich habe mir einige Postkarten, Lesezeichen und anderes mitgenommen.

Außerdem habe ich mich auf die Suche nach einem Exemplar von "Mein Sommer auf dem Mond" gemacht. Nach langem Suchen und fast aufgeben habe ich es dann endlich im Fantasy-Dingens gefunden und war überglücklich.

Nach einem sehr kurzem Besuch in Halle 1, bei der Manga/Comic Con (es war einfach zu laut und voll, als dass ich es dort länger aushalten hätte können), sind wir noch planlos durch die Hallen gelaufen und dann auch schon aufgebrochen.


Zuletzt ist hier noch alles, was ich auf der Buchmesse mitgenommen habe. Ich habe ein Buch ehr gekauft als geplant, und auch mit der Ausbeute der anderen Dinge bin ich zufrieden.

Hoffentlich wird die Nächste Buchmesse auch so schön, und vielleicht trifft man sich 2019 ja.

Mia

1. Juli 2018

Want to read-Liste Juli 2018

Die Ferien haben mit diesem Monat bei mir begonnen, weshalb ich endlich wieder Zeit für andere Dinge außer Schule und lernen habe. Meine Ferien möchte ich mit Büchern verbringen, die ich schon länger lesen will, und für die ich bisher einfach keine Zeit hatte:
Auch mein Blog soll mit Blogposts gefüllt werden, die auch mal abwechslungsreich sind. Inwiefern ich das realisiere, kann ich jedoch noch nicht sagen.

Diesen Monat will ich diese 4 Bücher lesen:

1. Es war einmal im Fernen Osten
Diese Autobiographie habe ich schon im Juni begonnen. Ich habe es als Rezensionsexemplar bekommen und ich habe 4 Monate gebraucht, um es endlich anzufangen. Shame on me. Diesen Monat wird es mein erstes Buch sein.

2. Im nächsten Leben vielleicht
Ein Buch welches ich zu Weihnachten bekam und auf das ich mich freue. Es kommt von meiner Schwester, die meine Vorlieben sehr gut kennt, weshalb ich mir sicher bin, dieses Buch mögen zu werden. Es ist meine leichte Sommerlektüre.

3. The good people
Dieses Buch war ein Coverkauf von dem ich nur den Klappentext kenne, auf das ich mich ebenfalls freue. Es ist schon länger auf meinem SuB, deshalb will ich es endlich angehen.

4. Earth Girl
Auch dieses Buch ist eine SuB-Leiche. Sci-Fi ist ein Genre, welches ich liebe, von dem ich aber bisher viel zu wenig gelesen habe. Das will ich mit diesem Buch ändern.



Rezension Save You

Hier geht's zum Vorgänger
Bildergebnis für save you
Buchcover

Titel: Save You
Autor: Mona Kasten
Verlag: LYX
Seiten: 368
Erstveröffentlichung:
25.5.2018 (De)
Preis: 12,90 € (De, Broschur)
Bewertung: (4/5) 📜📜📜📜

über die Autorin: Sie ist in Hamburg geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement. Heute ist sie ganztags-Autorin und lebt in Niedersachsen, inspiriert von all den Büchern, die sie las und einst auf ihrem Youtube-Account vorstellte. Begleitet wird ihr Leben von ihren Katzen und ihrem Mann, sowie ganz viel Koffein.
Ihre Bücher schaffen es immer wieder auf Anhieb auf die Spiegel-Bestsellerliste und auch bei Messen sind ihre Signierstunden sehr beliebt.

Inhalt:

(Spoilerwarnung, lest erst den 1. Band!)
James hat Ruby das Herz gebrochen, und mit diesem Verluust muss sie erst einmal zurechtfinden. Doch auch James hat mit dem Verlust Rubys und vor allem dem seiner Mutter zu kämpfen.
Die beiden versuchen, oszulassen, was nicht funktionieren will. Doch Ruby will erst recht keinen Neuanfang; zu tief hat James sie verletzt. Doch James will ihr zeigen, dass er sie verdient. Und dass er sie wirklich liebt.

Lieblingszitat:

"Wie merkwürdig, dass ich James' dunkelste Geheimnisse kenne, aber so gut wie nichts darüber weiß, wie sich sein alltägliches Leben gestaltet." (Seite 259)

Meinung:

Story: Save You entwickelt sich angenehm über das Buch, wobei in diesem Buch mehrere Liebesgeschichten eine Rolle spielen, nicht nur die zwischen Ruby und James.
Doch das Buch verliert nie den roten Faden und die Handlung ist auch allgemein spannend und wirkt nicht, als würde sie die Lücke zwischen erstem und dritten Buch füllen müssen.
Doch auch in diesem Band ist das Ende sehr dramatisch, was überhaupt nicht in die allgemeine Entwicklung passt, doch das Genre liebt das Drama, und Mona Kasten diese Art zu schreiben anscheinend auch. Meins war es nicht.



Charaktere: Dieses Buch ist mit Sichtwechseln geschrieben. Probleme dabei, mitzukommen, wer spricht, gab es keine, da jede Figur ihr eigenes Temparament und ihre Art zu sprechen hat, womit die kurzen Kennzeichnungen am Anfang des Abschnitts völlig ausreichen.
Charakterlich ist auch in diesem Buch eine große Entwicklung der Personen bemerkbar.
Auch wird mit Rubys Beharrlichkeit ein klares Zeichen gesetzt: sie weiß um ihren Wert und verzeiht James nicht sofort. Das Selbstbewusste Auftreten der Frauen ist ein Zeichen, von dem ich hoffe, dass es auf Leser abfärbt.
Denn Mona Kasten zeigt damit ganz klar, dass Romantik und YA mit Feminismus wundervoll funktioniert.
Schreibstil/Lesefluss: Ich liebe Monas Schreibstil ja schon seit jeher, und bei Save You bestätigt sich meine Liebe wieder. Mona Kasten schreibt wundervoll. Save you ist ein Buch, das man viel zu schnell durch hat, und von dem man gleich noch mehr will, Und das liebe ich. Sie bringt alltägliche Bezüge ganz locker ein, doch sie vergisst dabei nie, dass es einen Roten faden gibt, zu dem alles passen muss. Umgebung/Welt: Maxton Hall und Gormsey sind noch immer die Orte, in denen die Reihe spielt. Diesmal fühlt man sich gleich so, als würde man die Orte kennen. Sie sind eine Art Konstante in Rubys Leben, die doch ihre eigene Wirkung haben.



Fazit: Save You steht dem Ersten Band in nichts nach. Es ist spannend und lässt den Leser mitfühlen, doch besonders zeigt es selbstbewusste Frauen, die sich nicht durch Männer, sondern durch sich selbst definieren können. Das Genre wird natürlich trotzdem bemüht, und gerade deswegen ist Save You ein wundervolles Buch.