29. Juli 2018

Rezension Verliere mich. Nicht.

https://media.buch.de/img-adb/64481426-00-00.jpg
Buchcover
Hier geht's zum Vorgänger

Titel: Verliere mich. Nicht.
Autor: Laura Kneidl
Verlag: LYX
Seiten: 468
Erstveröffentlichung:
26.1.2018 (De)
Preis: 12,90 € (De, Broschur)
Bewertung: (3/5) 📜📜📜

über die Autorin: Sie wurde 1990 in Bayern geboren, studierte in Stuttgart dann Bibliotheks- und Informationsmanagement.
2009 begann ihre Schreibkarriere, inspiriert von ihrer Lesebegeisterung. Sie liebt ihre Katzen über alles, auch wenn sie sie regelmäßig verlässt um Großbritannien unsicher zu machen.
"Verliere mich. Nicht." ist ihr drittes Print-Buch und das Ende der Geschichte um Sage und Luca.


Inhalt:

(Achtung, Spoilergefahr für die, die den 1. Teil nicht gelesen haben)
Sage leidet noch immer unter ihrer Entscheidung, sich von Luca zu trennen. Alan hat ihr Leben wieder komplett unter Kontrolle, und nur mühsam und mit unergiebiger Beharrlichkeit schafft sie es, diesen Rückschritt langsam zu verkraften. Doch ein Leben mit Luca, ist das überhaupt noch möglich?
Und als der nächste Rückschritt auf sie lauert, um ihr Leben wieder einnehmen zu können, ist sie stärker. Denn sie hat wundervolle Freunde, die ihr helfen, und einen Kampfgeist, der sie unglaubliches überwinden lassen kann.

Lieblingszitat:

"Meine Angst hatte mich immer genau wissen lassen, was zu tun war. [...] Heute wusste ich nicht mehr, was ich tun sollte, außer mich [...] verstecken aus Furcht davor, etwas Dummes zu tun." (Seite 164)

Meinung:

Story: Der zweite Teil knüpft direkt an den ersten Band an. Schmerz, Distanz und Trennung sind allumfassend spürbar, und wunderbar quälend langsam wird diese Lücke geschlossen, die Schmerzen gelindert. So erlebt man Sages Gefühle beim Lesen selbst mit, und das hebt das Buch auf ein sehr hohes Niveau.
Denn so ist es nicht nur ein Buch, sondern es erzählt lebendig von dem Gefühl, eine Angsterkrankung zu haben. Da ich selbst an einer solchen leide, freut mich diese Darstellung sehr, denn so wird es nachvollziehbar.
Doch ab einem genau benennbaren Punkt wird die Story absurd toll und utopisch, was ich aber klar dem Genre zuschreibe. Trotzdem eher meh.
Charaktere: Luca ist wieder perfekt, doch auch er hat Tiefe und ist mitunter sogar unperfekt.
Andere Charaktere sind gut ausgeglichen und gefallen mir, doch sie sind trotzdem klar "gut".
Die Einteilung in gut und Böse mit nur wenigen Zwischennuancen ist ein Schwachpunkt des Buches.
Sage dagegen ist meiner Meinung nach sehr ausgewogen mit ihrer kindlichen, trotzdem netten Art. Die fehlende Kommunikation zwischen beiden war mir im Übrigen nicht ganz schlüssig, doch sie hat zu Sage gepasst. Ich kann mir auch vorstellen, dass damit die Irrationalität von Angst deutlich werden soll, was dann gut gelungen ist.
Schreibstil/Lesefluss: Laura Kneidl steckt immer viel Arbeit in ihre Bücher, weshalb sie auch so wundervoll zu lesen sind. Vor allem konnte sie die Spannung das ganze Buch über halten, auch wenn die Auflösung nicht nach meinem Geschmack war.
Das Ende wirkte sogar etwas hektisch und hat nicht zum Gefühl des Buches gepasst.
Der Stimmungwechsel im ersten Band war dem im zweiten gegenteilig, was wieder von der Struktur zeugt, die im Buch steckt.
Umgebung/Welt: Der Großteil des Buches spielt wieder in Nevada, wo es den Figuren und dem Leser nicht langweilig wird. Auch die Wohnsituation Sages folgt dem des ersten Bandes (Notlösung-WG-Weg).Leider waren die letzten Schauplätze zu viel des Guten.
Dass Sage nach Hause zurückkehrt, hätte ich mir anders realisiert gewünscht, beispielsweise in einer Rückblende....

Fazit: Talent und Planung zeigen sich in diesem Buch deutlich und zusammen erschaffen sie ein geniales Buch über Angststörung verbunden mit New Adult.
Charaktere haben Tiefe und sind facettenreich,  doch eine Gut-Böse-Polarisierung dominiert die Charaktere trotzdessen deutlich. Die Spannung steigt zusammen mit dem Geschehen des Buches und dieser Teil ist ein schönes Leseerlebnis, da es den Leser aktiv an Sages Gefühlen teilhaben lässt.
Lediglich das Ende passt nicht zur  sonstigen Story, doch ein utopisches passt wohl ins Genre. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen