9. September 2018

Rezension im nächsten Leben vielleicht

Buchcover
Titel: Im nächsten Leben vielleicht
Originaltitel: Kyland
Autor: Mia Sheridan
Übersetzer: Uta Hege
Verlag: Piper
Seiten: 326
Erstveröffentlichung:
25.1.2015 (Eng)
12.1.2017 (De)
Preis: 9,99 € (De, TB)
Bewertung:  (0/5)

über die Autorin: Sie verbringt ihr Leben damit, Liebesromane zu schreiben.
Das tut sie in Cincinnati, Ohio, wo sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt.
Ihre Bücher schafften es sogar schon auf die NYT-Bestsellerliste und erfreuen ein leichtes Pubikum.

Inhalt:

Im Niemandsland in den Appalachen leben die Menschen in Arut, beherrscht vom einzigen Arbeitgeber, einem Kohlekonzern.
Dort sind Tenleigh und Kyland aufgewachsen, zwei strebsame Schüler, dessen Schicksal es nicht gut mit ihnen meinte. Ihre einzige Hoffnung ist ein Stipendium, welches sie aus Armut herausholen könnte. Doch dieses scheint vergessen und das Wohlergehen des anderen wichtiger, als sie einander näher kennenlernen. Sie lieben sich, und diese Liebe steht ihrer Zukunft im Weg.

Lieblingszitat:

"Und vielleicht lasen wir Bücher alle unterschiedlich, je nachdem, wie es uns selbst ging." (Seite 155)

Meinung:

Story: Leider ist Liebe das einzige, vordergründige Thema des Buches, statt den immer wieder angeteasten Themen. Die komplette Handlung besteht aus pubertären Gefühlen 18-jähriger die sich wie 13 verhalten.
Pseudomäßig werden auch tatsächlich wichtige Themen angeschnitten, wie Schwulsein, psychische Erkrankungen oder Vergewaltigung, doch selbst das ist schlecht dargestellt, beinahe schon toxisch.
Allgemein ist das Augenmerk auf Sex gelegt worden, weshalb Klappentext etc. false Advertisement sind.
Charaktere: Hypemasculinity ist hier eine zentrale, romantisierte Eigenschaft, die ich gar nicht gutheißen kann.
Charaktere sind stark einseitig, haben keine Tiefe und sind einfach austauschbar.
Die Hauptpersonen haben auch sehr unpassende Namen für einen Contemporary Novel. Ich dachte erst, es ist eine Dystopie.
Sowoh Tenleigh als auch Kyland wirken in ihrer Umgebung fehlplatziert und falsch.
Warum haben sie nicht früher schon gesprochn wenn sie Nachbarn in der selben fucking Klasse sind??
Schreibstil/Lesefluss: Der Schreibstil ist unvergleichlich schlecht finde ich.
Gezwungen lustig, kitschig und einfach unschön zu lesen.
Statt sich auf wichtiges zu konzentrieren und Sex als zweites Thema zu nehmen, wie es bei vielen Büchern gut klappt, geht Story hier einfach komplett verloren.
Z.B. konnte ich ein Zitat allein daran erkennen, dass es gut geschrieben war.
Außerdem wird dem Leser nichts zugetraut. Alles wird unglaublich ausführlich erklärt und es bleibt keinen Platz für eigene Kreativität/Gedanken.
Umgebung/Welt: Das Buch beginnt gut - in der Schule. Dem wichtigen Ort. Und kommt dann nie wieder dahin zurück. Das zentrale Elemnt wurde also chon im zweiten Kapitel einfach verbannt.
Es wurde weiterhin mit verbrauchten Bildern wie dem Sonnenuntergang gearbeitet, ohne es kreativ zu erweitern, sodass es keine Bedeutung mehr hat und unpersönlich kitschig wirkte.
Auch kommt man nie aus den Bergen raus, was aber am Ende dringend nötig wäre, um ein Development zu zeigen.


Fazit: Titel, Cover und Klappentext vermitteln einen falschen Eindruck, worum es in diesem Buch geht. Statt einer zarten Dystopie bekommt man Kitsch und Sex, was meine Erwartungen bitter enttäuschte.
Dazu wird es Pseudo-deep und auch Ausdruck sowie Rechtschreibung können nichts retten.
Edit: Ich fand heraus, dass es Selfpublished ist. Leider reiht es sich somit wohl in die Kategorie "Zu schlecht für einen Verlag, publishe ichs eben selbst" ein.

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