19. August 2018

Rezension Simon vs. the Homosapiens Agenda

Buchcover
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Titel: Simon vs. the Homosapiens Agenda
Autor: Becky Albertalli
Verlag: Balzer + Bray
Seiten: 303
Erstveröffentlichung:
7.4.2015 (Eng)
Preis: $10,99 (Eng, TB)
Bewertung: (5/5) 📜📜📜📜📜

über die Autorin: Sie ist in Atlanta, Georgia aufgewachsen. Schon in der Grundschule hat sie mit dem Schreiben begonnen.
Nach der Schule studierte sie Psychologie in Schottland und Washington, jetzt ist sie als Psychologin für Geschlechter- und Sexualitätsdysphorie tätig.
Dieses Buch ist ihr Debütroman, der große Bekanntheit erlangte und sogar schon verfilmt wurde.

Inhalt:

Simon ist ein niedlicher Highschool-Schüler, er ist im Theaterkurs, und er ist Schwul.
Doch bisher hat er sich noch nicht geoutet. Es kam einfach noch nicht dazu. Nur mit Blue, seinem ebenfalls schwulen Email-Freund und Schwarm, schreibt er ganz offen über alles.
Und diese Emails landen in falschen Händen. Martin will Simon damit outen, wenn er ihm nicht hilft, mit Simons Freundin Leah zusammen zu kommen.

Lieblingszitat:

"And you know what? You don't get to say it's not a big thing. [...] This was supposed to be - this is mine. I'm supposed to decide when and where and how I want to say it." (S. 196)

Meinung:

Story: Die Story beginnt sehr plötzlich und die Haupthandlung des blackmailens liegt auch eher im Hintergrund.
Dafür sind die Mails mit Blue inhaltstragend. Sie sorgen für eine viel verständlichere, schönere Geschichte. Und sie zeigen die Vielschichtigkeit der Liebe, die beide füreinander empfinden.
So wird die Frage wer ist Blue wichtiger für den Leser, als sie es im Film war.
Die Entscheidung der Autorin, die Handlung angelehnt an tyische Highschool-Dramen zu gestalten zeigt, wie normal das Thema eigentlich sein sollte.
Charaktere: Die Eigenschaften der Charaktere sind ausgewogen und liebevoll gestaltet.
Simons Sicht ist eine, mit der man sich identifizieren kann und die individuell ist, weshalb er ein Vorbild für andere Protagonisten sein sollte.
Leider war Martins Motivation nicht wirklich nachvollziehbar und nur mäßig verständlich.
Das ist unglücklich für den Beweggrund der ganzen Handlung, doch das ist nur ein kleiner Makel.


Schreibstil/Lesefluss: Das Buch wurde mit viel Humur und Ironie geschrieben, was ihm einen lockeren Schwung gibt. Trotzdem kann es ernst bleiben, wenn es nötig ist.
Das Buch ist recht dünn, und das ist tatsächlich gut, denn diese Seiten reichen vollkommen aus, um die Geschichte um Simon und Blue knackig und spannend zu erzählen.
Mit Sexualität und Romantik wird in diesem Buch nicht kitschig, sondern hervorragend süß umgegangen.
Umgebung/Welt: Das Buch spielt in der Nähe des Ortes, an dem die Autorin aufwuchs. Ein beliebter Griff für Debütromane, den ich keinem verüble.
Besonders aus der Umgebung hervorgetan hat sich Simons Zimmer. Es war wie ein Spiegel seiner Seele.
Meist spielt das Buch jedoch nicht in der echten Welt, sondern in Simons Gedanken oder den Mails zwischen den beiden Jungs, welche jedes zweite Kapitel füllen und eine interessante Dynamik bringen
Fazit: Mit Humor bringt Becky Albertalli problematische Themen wie das Outing und Schwulsein in das bekannte Highschool-Setting. Sie zeigt berührend, dass schwule Teenager immer noch mit Spott rechnen müssen, Unterstützung jedoch meist überwiegt.
Somit ist es eine Darstellung der Zustände von Diskriminierung, welche passioniert einen Abbauprozess zeigt, der jedoch noch nicht abgeschlossen ist.

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