12. August 2018

Rezension Der letzte Stern

Buchcover
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Titel: The Last Star
Autor: Rick Yancey
Übersetzer: Thomas Bauer 
Verlag: Putnam
Seiten: 384
Erstveröffentlichung:
24.5.2016 (Eng)
Preis: 16,99€ (De, HC)
Bewertung: (3/5) 📜📜📜

über den Autoren: Er ist in Florida geboren und aufgewachsen und fing schon früh an zu schreiben. Er studierte Englisch und Kommunikation, dann war er als Lehrer und Schauspieler tätig. Heute lebt er als Autor zusammen mit seiner Frau und seinem jüngsten Sohn in Florida.

Inhalt:

(Spoilerwarnung, lest zuerst die ersten zwei Bücher!)
Endlich kommt der Frühling und mit ihm Hoffnung. Cassie und die anderen müssen nun endlich die Anderen besiegen, harte Arbeit die vor ihnen liegt.
Nur langsam kann man sich nicht mehr sicher sein, wer überhaupt noch der Feind ist und wer nur ein weiteres Opfer der Anderen. Macht es überhaupt noch einen Unterschied?
Die 5. Welle kommt bald, und es bleibt nur eins: weiterkämpfen.

Lieblingszitat:

"So what's the difference between thinking and actually being it? Is there a difference?" (Seite 177, englische Ausgabe)

Meinung:

Story: Die Handlung beginnt im Frühling, ein paar Monate nach den Ereignissen des 2. Bandes. Nach dieser langen Zeit des Nichtstuns überschlagen sich die Erein´gnisse regelrecht, denn das Buch erstreckt sich gerademal über 4 Tage.
Wieder einmal wird eine weitere Schicht der Lüge entfernt, und diesmal ist es die wirkliche Wahrheit ...oder?
Die Spannung profitiert von dem Misstrauen, welches der Leser langsam in "Wahrheiten" steckt, klar. Doch dadurch flacht die Handlung auch ab.
Das Ende ist ein sehr kitschiger Abschluss der Reihe.
Charaktere: Atemberaubend ist für mich definitiv der enorme Bogen, den die Charaktere in ihrer Entwicklung machen.
Cassie als Metapher der Menschheit funktioniert außerdem erstaunlich gut.
Doch mit den Personen konnte man diesmal weniger mitfühlen als davor, und die Themen ihrer Gespräche waren nie wirklich originell, sondern wirkten wie eine Aneinanderreihung von Gesprächen anderer Dystopien...
Daher konnten mich die Charaktere nicht überzeugen, auch wenn Cassie durchaus mehr Tiefe bekommt.

Schreibstil/Lesefluss: Das Buch ist überraschend voll mit Flüchen. Vielleicht sind diese in der Übersetzung in den Vorgängern verloren gegangen und da ich nur diesen Teil im Original gelesen habe konnte ich sie nur da bemerken.
Das Buch ist als Art Tagebuch geschrieben, was vor allem bei Cassie deutlich wird. Es ist außerdem wieder aus verschiedenen Sichten geschrieben, leider konnte mich keine dieser diesmal wirklich mitreißen.
Doch der Schreibstil mach das Buch lesenswert, denn auch wenn es sich in den anderen Gebieten nicht im Mindesten heraustut, hier tut es das definitiv.
Er bringt die Charaktere auf seine ganz eigene, interessante Weise zum Leben.
Umgebung/Welt: Die Welt verändert sich in diesem Teil stark. Der Wandel unserer Sicht auf die Dinge ist dabei ziemlich ermüdent, denn der Trick "Hah! Es ist doch nicht so, sondern das genaue Gegenteil!" wird einfach immer und immer wieder verwendet und dabei langweilig.
Der Epilog gibt der Welt jedoch wieder einen neuen Touch, den ich sehr Willkommen heiße.
Wieder spielt das Buch auf zwei Ebenen: der Ebene der Realität und der der Metaphern.
Methaphern sind Rick yanceys liebster Freund und die Trilogie ist voll von ihnen. Das gefällt mir sehr, denn sie werden oft nicht direkt benannt und so kann der Leser auch zwischen den Zeilen etwas entdecken. Leider waren die Metaphern fast schon zuviel.
Fazit: Der Abschluss der Reihe hat ein zu schnelles Erzähltempo und wartet mit tausendfach schon verwendeten, nur recycleten Konzepten auf. Die Rettung des Buches ist der Schreibstil, der einer Art Tagebuch gleicht und daher auch gerne einmal vulgär wird. Das "wie ist es geschrieben" übertrumpft das "was wurde geschrieben" leider, dabei ist der Inhalt eines Buches doch gerade wichtig.
Von daher, eine weitere Dystopie, die man gerne lesen kann, aber wirklich nicht lesen muss.

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