Seiten

30. September 2018

Rezension Earth Girl

Titel: Earth Girl - Die Prüfung
Originaltitel: Earth Girl
Autor: Janet Edwards
Übersetzer: Julia Walther
Verlag: Rowolt
Seiten: 445
Erstveröffentlichung:
16.8.2012 (Eng)
1.9.2012 (De)
Preis: 9,99€ (De, E-Book)
Bewertung: (4/5) 📜📜📜📜📜

über die Autorin: Sie ist in England aufgewachsen und lebt noch heute dort. Als Kind las sie viel - auch Sci-Fi und Fantasy.
In Oxford studierte sie dann Mathematik und nachdem sie als Wissenschaftlerin Fachtexte schrieb, schreibt sie heute Belletristik.
Sie lebt zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn und vielen Buchern in der Nähe Birminghams.

Inhalt:

Jarra lebt wegen eines Gendefekts auf der Erde, denn nur da kann sie wie die andren Erdenmenschen überleben, während der Rest der Menschheit den Kosmos entdeckt.
Doch sie nimmt die damit verbundene Demütigung nicht hin und schreibt sich trotzig in eine Uni außerhalb der Erde ein, denn sie will zeigen, dass auch sie etwas Wert ist, und kein Affe.

Lieblingszitat:

"Mein Therapeut sagt, ich solle solche Dinge vergessen, weil sie nur Feindseligkeit schüren, aber man sollte die Geschichte nicht vergessen, sondern daraus lernen." (Seite 16)

Meinung:

Story: Trotz ost der Ausgangspunkt der Geschichte. Zunächst machte mich das skeptisch, doch die Motive wurden gut gewählt und auch logisch miteinander in Zusammenhang gebracht. Die Story, die erzählt wird, ist im großen Maße logisch, auch wenn der Wendepunkt, und damit auch Jarras Wandel, vage blieb.
Die Autorin kombinierte neue, frische mit vertrauten Ideen und schafft so eine erfischende Geschichte mit gut verpacktem, verständlichem Grundgedanken.
Charaktere: Jarras Verhalten ist für ihr Alter noch recht pubertär, auch wen sie sich im Laufe der Geschichte entwicklet und über sich hinauswächst. Ihre Entwicklung sorgte dafür, dass der Leser Jarra versteht und sich auch selbst in ihrem Handeln wiederfindet.
Andere Charaktere waren zwar lebendig, doch Jarras Sicht ist sehr auf sich selbst gerichtet, weshalb andere Personen eher nur skizziert wurden als genauer behandelt.
Schreibstil/Lesefluss: Das Buch wurde so geschrieben, als wäre Jarra selbst Autorin. Sie erzählt ihre Erlebnisse so, als würde sie sie an die Menschen richten, die in ihrer Zeit leben. Dieser Schreibstil ist erstaunlich und interessant.
Die Eigenheit des Sarkasmus' nimmt mit der Zeit leider ab, dabei gab sie Jarra eine tolle Eigenheit.
Neue Worte und Konzepte, die sich in dieser Zukunft entwickelten, waren entweder intuitiv verständlich oder bedurften keiner weiteren Erklärung. In die Welt konnte man so ohne große Erklärungen eintauchen.
Umgebung/Welt: Durch Portale gelangten die Menschen in entfernte Weiten unseres Universums. Diese neuen Zivilisationen entdeckt man nur durch die Medien, die Jarra zur Verfügung stehen, trotzdem scheinen sie irgendwie erreichbar.
Die Zukunft scheint zugegeben utopisch, doch das stört nur minimal.
Die Geschichte der Zukunft und die im Buch geschilderte Gegenwart sind ausführlich ausgearbeitet worden und umfangreich.
Fazit: Dieser Roman setzt auf eine durchdachte Handlung und spezialisiert sich zudem auf Worldbuilding sowie einen wundervollen Schreibstil.
Leider kamen nur Hauptcharaktere ins Licht des Buches, andere blieben dagegen schwach beleuchtet.
Janet Edwards entführt uns in die Zukunft mit einer Geschichte, die aktuelle Themen behandelt und Spaß macht.

19. September 2018

Rezension Selection

Titel: Selection
Originaltitel: The Selection
Autor: Kiera Cass
Übersetzer: Angela Stein
Verlag: Fischer
Seiten: 366
Erstveröffentlichung:
14.4.2012 (Eng)
1.2.2013 (De)
Preis: 9,99€ (De, TB)
Bewertung: 📜📜📜📜 (4/5)

über die Autorin: Sie ist in South Carolina aufgewachsen und studierte in Radford sowie Britannien Geschichte. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Virginia. Sie liebt Desserts, Boybands und Bürozubehör.
Mit Selection, ihrem von Aschenputtel inspirierten Debütroman, schaffte sie es gleich auf die NYT-Bestsellerliste.

Inhalt:

(Ich gebe mir Mühe, Spoiler zu vermeiden. Wenn das nicht möglich ist, schwärze ich entsprechende Bereiche. Durch markieren sind diese trotzdem lesbar)
35 perfekte Mädchen aus dem ganzen Land. Und eine wird das Herz von Prinz Maxon erobern und Prinzessin werden.
Doch America, eine der 35, ist die einzige, die nicht willendlich in dieses Casting um die Krone des Landes geraten ist. Sie wollte nur ihre Liebe Aspen glücklich machen, doch der hat sie noch vor der Erwählung verlassen.
Nun ist sie im Palast und muss um Prinz Maxon buhlen, bei dem sie als ein Mädchen aus der eher unteren Gesellschaftsschicht eigentlich gar keine Chance hat.
Doch vielleicht will der Prinz gar nicht umbuhlt werden...

Lieblingszitat:

">>Also entscheidest du dich jetzt für ihn statt mich?<<, fragte Aspen. >>Nein, weder für dich noch für ihn. Ich entscheide mich für mich selbst.<<" (Seite 364)


Meinung:

Story: Americas Motive, Gefühle und ihr Verstand leiten die Handlung. Die dadurch entstehenden Ereignisse sind fast immer logisch, nur Zeitsprünge sind nicht so recht gelungen. Sie wirken abrupt und die übersprungene Zeit ist meist in ein paar Absätze zusammengequetscht.
Außerdem wirkt das Finale des Bandes eher wie eine Notlösung, um viele Mädchen loswerden zu können, und so die vielleicht fehlende Schreibzeit wiedergutmachen zu können.
Charaktere: America ist eine starke, gefühlsbetonte Protagonistin, die trotz des Prinzessinnenthemas eine ungekünstelte Individualität beweist.
Auch die Love-Interests sind mit liebevollen Persönlichkeiten versehen und ausbalanciert. Die Kinda-Dreiecksbeziehung hat in diesem Band zudem recht gut funktioniert.
Dabei bleibt immer genug Platz für Americas Gedankenwelt.
Auch die 34 anderen Mädchen und weitere Nebencharaktere waren faccetenreich.
Schreibstil/Lesefluss: Die Zeichensetzung und der Ausdruck waren nicht ganz fehlerfrei, nd Sätze wirkten immer wieder abgehackt. Das ging so weit, dass es mich zielich störte.
PS.: In den Folgebänden ist dieses Problem nicht mehr, und auch die Übersetzerin wechselte da, also muss sie wohl der Grund gewesen sein.
Cass nutzt Americas Perspektive und macht die Hauptperson damit Greifbar und außerdem ist ihr Umgang mit dieser Perspektive etwas Besonderes.
Ich brauchte zwei Tage, um in diese Story hineinzukommen, danach konnte ich es nicht mehr weglegen und hatte es in einem Tag beendet.
Umgebung/Welt: Die Geschichte spielt im Aberika der Zukunft. Monarchie sowie ein Kastensystem wurden eingeführt, um dem jungen Land Ileá Stabilität zu bieten. Im Laufe des Buches wird man in die Lebensbedingungen ausgewählter Kasten eigeweiht, was ich als spannend empfand.
Der Leser wird in einem angenehmen Tempo mit den Normen und dem Leben in diesem Land vertraut gemacht. Auch geschichtliche Fakten werden mitunter aufgegriffen und bieten so einen Realitätsbezug.
Fazit:

16. September 2018

Rezension Unsterblich - Tor der Dämmerung

Buchcover
Titel: Unsterblich - Tor der Dämmerung
Originaltitel: The Immortal Rules
Autor: Julie Kagawa
Übersetzer: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Verlag: Heyne <  
Seiten: 608
Erstveröffentlichung:
1.5.2012 (Eng)
14.12.2015 (De)
Preis: 9,99€ (De, TB)
Bewertung: (4/5) 📜📜📜📜

über die Autorin: Sie ist in Californien sowie Hawaii aufgewachsen. Langweilige Schulstunden verbrachte sie mit dem schreiben und illustrieren ihrer Geschichten.
Nach einer Zeit als Buchhändler und Hundetrainer wird sie Autorin und mit ihrer Reihe "Plötzlich Fee" international bekannt.

Inhalt:

(Ich gebe mir Mühe, Spoiler zu vermeiden. Wenn das nicht möglich ist, schwärze ich entsprechende Bereiche. Durch markieren sind diese trotzdem lesbar)
Allison ist ein Straßenkind in einer Vampirstadt - einer der einzigen Orte, die nach einer weltweiten Zombieepidemie noch sicher sind. Doch da sie kein Sklave der Vampire sein will ist ihr Leben hart und von Tod und Hunger geprägt.
Und als sie bei ihrem Kampf ums überleben hinaus in die von Zombies verseuchte Welt geht, wird sie fast getötet.
Nun hat sie die Wahl: will sie sterben oder selbst zu einem ihr verhassten Blutsauger werden.

Lieblingszitat:

">>Eine Waffe zu besitzen, mit der man nicht umgehen kann, ist zwar besser als gar keine Waffe zu haben, aber nicht viel.<<" (Seite 162)


Meinung:

Story: Das Buch ist in 4 fein strukturierte Teile gegliedert, von denen jeder seine eigene Atmosphäre, Motive, sowie seine eigene Handlng hat. Charakter- sowie Worldbuilding werden dabei harmonisch mit der Haupthandlung verwebt. Die Spannung die sich bei dem Buch aufbaut ist außerdem sehr gelungen und am Ende will der Leser unbedingt den zweiten Band in den Händen haben und weiterlesen.
Das Wichtigste ist jedoch, dass "Unsterblich" es schafft, Zombieapokalypse mit Vampieren auf eine natürliche Weise zu verbinden, auch wenn diese Mischung zuerst bizarr und unpassend wirkt. Diese Mischung macht auch definitiv die Besonderheit des Buches aus.
Charaktere: Allie ist schon fast ein typischer weiblicher Protagonist. Sie ist abgehärtet durch ihr bisheriges Leben, kann sich wehren und hat trotzdessen Mitleid mit anderen. Wichtig ist, dass sie dabei nicht schnulzig wird, sondern sie bleibt.
In den 4 Teilen treten jeweils andere Charaktere in den Vordergrund, die in Allies Leben kommen. Das sorgt für Abwechlung, ohne den Leser mit zu vielen Charakteren zu erschlagen.
Das wird stattdessen mit Vielschichtigkeit und langsamen Entwicklungen der wenigen, wichtigen Nebencharaktere erreicht. Ein Beispiel dafür ist die Liebesgeschichte zwischen Allie und Zeke, welche sehr behutsam verläuft und nie aufdringlich wird.
Schreibstil/Lesefluss: Julie Kagawas Bücher wurden mir sehr empfohlen - und ich kann sie nur empfehlen; sie sind sehr angenehm zu lesen.
Kampfszenen und das Gefühl des Zeitvergehens sind zwei Stärken des Buches, welche mir besonders aufgefallen sind. Ihre Worte sind erlebbar und spürbar, dabei wird sie glücklicherweise nicht zu graphisch.
Sie schreibt gewählt, witzig und ernst an den richtigen Stellen und die dadurch entstehende Stimmung macht das Lesen um ein Vielfaches schöner.
Umgebung/Welt: Zombieapokalypse und Vampire in einer Welt? Funktionert super in dieser Welt.
Damit schafft sie etwas Neues, Einmaliges, welches das Buch herausstechen lässt.
Die Autorin bleibt sich selbst gestellten Regeln stets treu, auch wenn diese nicht immer ganz mit Naturgesetzen verenbar sind. Aber es ist ein Fantasybuch, also wollen wir da mal nicht so streng sein.
Wie vorhin schon gesagt ist das Worldbuildig ebenfalls talentiert und beeindruckend, wenn ich ehrlich bin.
Fazit: Zombiedystopie meets Vampirfantasy - eine erfrischende Mischung, die gut ankommt.
Das Buch ist perfekt balanciert, und verbindet den subtil eingebauten roten Faden mit Charakter- und Worldbuilding sowie spannenden Handlungen.
Die Hauptperson ist ein typisches Badass-Girl und ihre Umgebung vielschichtig.
Trotz kleiner Logiklücken ist dieses Buch eine wundervolle Wahl.

9. September 2018

Rezension im nächsten Leben vielleicht

Buchcover
Titel: Im nächsten Leben vielleicht
Originaltitel: Kyland
Autor: Mia Sheridan
Übersetzer: Uta Hege
Verlag: Piper
Seiten: 326
Erstveröffentlichung:
25.1.2015 (Eng)
12.1.2017 (De)
Preis: 9,99 € (De, TB)
Bewertung:  (0/5)

über die Autorin: Sie verbringt ihr Leben damit, Liebesromane zu schreiben.
Das tut sie in Cincinnati, Ohio, wo sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt.
Ihre Bücher schafften es sogar schon auf die NYT-Bestsellerliste und erfreuen ein leichtes Pubikum.

Inhalt:

Im Niemandsland in den Appalachen leben die Menschen in Arut, beherrscht vom einzigen Arbeitgeber, einem Kohlekonzern.
Dort sind Tenleigh und Kyland aufgewachsen, zwei strebsame Schüler, dessen Schicksal es nicht gut mit ihnen meinte. Ihre einzige Hoffnung ist ein Stipendium, welches sie aus Armut herausholen könnte. Doch dieses scheint vergessen und das Wohlergehen des anderen wichtiger, als sie einander näher kennenlernen. Sie lieben sich, und diese Liebe steht ihrer Zukunft im Weg.

Lieblingszitat:

"Und vielleicht lasen wir Bücher alle unterschiedlich, je nachdem, wie es uns selbst ging." (Seite 155)

Meinung:

Story: Leider ist Liebe das einzige, vordergründige Thema des Buches, statt den immer wieder angeteasten Themen. Die komplette Handlung besteht aus pubertären Gefühlen 18-jähriger die sich wie 13 verhalten.
Pseudomäßig werden auch tatsächlich wichtige Themen angeschnitten, wie Schwulsein, psychische Erkrankungen oder Vergewaltigung, doch selbst das ist schlecht dargestellt, beinahe schon toxisch.
Allgemein ist das Augenmerk auf Sex gelegt worden, weshalb Klappentext etc. false Advertisement sind.
Charaktere: Hypemasculinity ist hier eine zentrale, romantisierte Eigenschaft, die ich gar nicht gutheißen kann.
Charaktere sind stark einseitig, haben keine Tiefe und sind einfach austauschbar.
Die Hauptpersonen haben auch sehr unpassende Namen für einen Contemporary Novel. Ich dachte erst, es ist eine Dystopie.
Sowoh Tenleigh als auch Kyland wirken in ihrer Umgebung fehlplatziert und falsch.
Warum haben sie nicht früher schon gesprochn wenn sie Nachbarn in der selben fucking Klasse sind??
Schreibstil/Lesefluss: Der Schreibstil ist unvergleichlich schlecht finde ich.
Gezwungen lustig, kitschig und einfach unschön zu lesen.
Statt sich auf wichtiges zu konzentrieren und Sex als zweites Thema zu nehmen, wie es bei vielen Büchern gut klappt, geht Story hier einfach komplett verloren.
Z.B. konnte ich ein Zitat allein daran erkennen, dass es gut geschrieben war.
Außerdem wird dem Leser nichts zugetraut. Alles wird unglaublich ausführlich erklärt und es bleibt keinen Platz für eigene Kreativität/Gedanken.
Umgebung/Welt: Das Buch beginnt gut - in der Schule. Dem wichtigen Ort. Und kommt dann nie wieder dahin zurück. Das zentrale Elemnt wurde also chon im zweiten Kapitel einfach verbannt.
Es wurde weiterhin mit verbrauchten Bildern wie dem Sonnenuntergang gearbeitet, ohne es kreativ zu erweitern, sodass es keine Bedeutung mehr hat und unpersönlich kitschig wirkte.
Auch kommt man nie aus den Bergen raus, was aber am Ende dringend nötig wäre, um ein Development zu zeigen.


Fazit: Titel, Cover und Klappentext vermitteln einen falschen Eindruck, worum es in diesem Buch geht. Statt einer zarten Dystopie bekommt man Kitsch und Sex, was meine Erwartungen bitter enttäuschte.
Dazu wird es Pseudo-deep und auch Ausdruck sowie Rechtschreibung können nichts retten.
Edit: Ich fand heraus, dass es Selfpublished ist. Leider reiht es sich somit wohl in die Kategorie "Zu schlecht für einen Verlag, publishe ichs eben selbst" ein.

2. September 2018

Rezension None of the Above

Titel: (Male, Female or) None of the Above
Autor: C. W. Gregorio
Verlag: Balzer + Bray
Seiten: 328
Erstveröffentlichung:
7.4.2015 (Eng)
Preis: $17,99 (Eng, HC)
Bewertung: (5/5)📜📜📜📜📜

über die Autorin: I. W. Gregorio ist das Synonym einer Autorin, die in Utica, NY aufwuchs.
Sie war als Chirurgin tätig und traf so einen intersexuellen Patienten, welcher sie zu ihrem Debütroman inspirierte.
Sie wollte die Geschichte hinter dieser Person erzählen, selbst wenn sie diese nicht kannte. Also hat sie sich eine eigene Geschichte ausgedacht, welche in diesem Buch zu lesen ist und Intersexualität porträtiert.
Zusammen mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt sie heute in Pensylvania.

Inhalt:

Kristin ist ein normales, sportliches Mädchen. Sie ist beliebt und hat einen Freund, der sie liebt.
Doch als sie ihr erstes Mal hat, merkt sie, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Bei einem Besuch bei der Frauenärztin findet sie schließlich heraus, dass sie Intersexuell ist.
Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt. Wie geht man damit um, wenn sein Geschlecht komplett infrage gestellt wird? Wenn man gar kein wirkliches Mädchen sein soll? Wenn man "None of the Above" ist.

Lieblingszitat:

" "[...] so why does it even matter if you identify as a girl, a boy, or as neither?"
"It matters because we live in the real world." (Seite 236)

Meinung: 


Story: Ein Mädchen wird mit AIS, einer Form der Intersexualität, fertigwerden. Solch eine Geschichte zu erzählen kann schnell unpersönlich oder vorhersehbar werden, doch diese Geschichte hat es geschafft, genau das zu verhindern. Sie wurde sehr persönlich und gefühlvoll geschildert und das Krankheitsbild beeinflusste die Story, trieb das Geschehen voran, doch war dabei nicht aufdringlich oder nervig.
Es ist mehr als ein Lehrbuch über AIS, es ist eine Geschichte, die  Aufklärung über ein totgeschwiegenes, wichtiges Thema vermittelt.
Charaktere: Besonders hier ist Arbeit sowie Talent spürbar, welche in dieses Buch flossen. Das Buch besteht auch aus einigen Sidestorys, dessen Charaktere und Ausarbeitung detailreich und liebevoll wirkte.
Kristin als Person ist ein Mädchen, welches wohl nicht jeder mag - vor allem Anfangs. Und genau dieses beliebte Mädchen wird zum Außenseiter. Der Leser versteht diese Ungerechtigkeit mit diesem Charakter mit aller Deutlichkeit.
Außerdem gibt es - ohne Spoilern zu wollen - noch weitere sehr schöne, romatische Aspekte, die dem Hauptthema jedoch nicht die Show stehlen.
Schreibstil/Lesefluss: Der Schreibstil besteht aus einer gut verpackten Mischung aus medizinischen Fakten - die relevant sind - und ugendlichem Denken. Beides zusammen wirkt einzigartig und sorgt dafür, dass das Buch sich abhebt.
Es ist unvergleichlich im Geschick, seine Zielgruppe und medizinische Themen effektiv zu vereinen und hinterlässt so einen bleibenden Eindruck beim Leser.
Dazu kommt ein flüssiger, angenehmer Lesefluss, der den Leser begleitet.
Umgebung/Welt: Höchstwahrscheinlich spielt die Handlung dort, wo die Autorin aufwuchs, doch genaue Bezeichnungen konnte ich nicht finden.
Das Ambiente ist ordinär, mit einer durchschnittlichen, normal besonderen Schülerin im Mittelpunkt der Erzählung. Diese Lage macht die Ereignisse erschreckend real. Diese Dinge passieren überall, direkt bei uns, und wir sehen sie meist nicht einmal.
Das ist ein großer Denkzettel für alle, die sich nicht betroffen fühlen, denn letztentlich hätte jeder von uns betroffen sein können.
Fazit: Bewundernswert bringt die Autorin ein Tabuthema ins Licht und klärt über Intersexualität auf. Dabei bleibt sie nah an der Realität und ihrer Zielgruppe, wie es Autoren nur selten gelingt. Das Buch wahr sowohl lehrreich als auch unterhaltsam und ist nicht nur etwas für Jugendliche, die selbst mit ihrer Inresexualität klar kommen müssen.
Klare Leseempfhlung. (Ist derzeit nur in Englisch verfügbar)

26. August 2018

Rezension Es war einmal im Fernen Osten

Titel: Es war einmal im Fernen Osten
Untertitel: Ein Leben zwischen zwei Welten

Originaltitel: Once upon a Time in the East. A Story of Growin Up.
Autor: Xiaolu Guo
Übersetzer: Anne Rademacher
Verlag: Knaus
Seiten: 365
Erstveröffentlichung:
27.1.2017 (Eng)
11.9.2017 (De)
Preis: 24,00 € (De, HC)
Bewertung: (4/5) 📜📜📜📜

über die Autorin: Sie ist in China geboren und aufgewachsen. Trotz Zensur wurde sie dort mit viel Mühe Künstlerin und Drehbuchautorin.
Schließlich zog sie nach London, wo sie sich mühsam ein Leben aufbaute.
Sie schrieb vor diesem Buch 7 Bücher, dies ist ihre Autobiografie.

Inhalt:

Xiaolus Leben kann beschrieben werden als ein Stetiges Entkommen der Traditionen, des Zwangs in die Moderne, die letztendlich auch nicht die Freiheit bietet, die man sich vorstellt.
Ihr Leben ist in diesem Buch festgehalten von ihrer eigenen Geburt bis zu der ihrer Tochter. Sie teilt ihren harten Weg, ihre tiefen Gefühle und ihre Erlebnisse mit uns und lässt uns so einen Einblick in eine fremde Welt erhaschen.

Lieblingszitat:

"Wer in einem kommunistischen Regime kreativ sein will, muss kämpfen können, um trotz strenger Regeln zu überleben." (Seite 270)

Meinung:


Ich kann dieses Buch nicht in meinen normalen Kategorien besprechen, deshalb bekommt ihr diesmal einen Fließtext von mir.
Geschrieben ist dieses Buch sehr harmonisch und gefühlsbetont. Die Autorin vergleicht ihr Leben mit einer alten Geschichte, gibt ein paar Bilder bei und erzählt von ihrem Leben in gegliederten Abschnitten. Diese Ordnung braucht der Leser, um sich zurecht zu finden. Sie entfaltet ihre Persönlichkeit und was sie zu ihrer Person gemacht hat.
Besonders ist dieses Buch, weil es das Leben in China unverblümt zeigt, genauso wie das Leben im traditionellen China. Es zeigt außerdem, dass wir Menschen im Westen stereotyp und oberflächlich sind, obwohl viele denken, dass sie aufgeschlossen handeln.
Es aht mir ein grobes Bild von einem Leben gegeben, welches ich mir vorher nicht vorstellen konnte und daher empfehle ich das Buch Menschen, die gerne dazulernen und wissen wollen wie.

19. August 2018

Rezension Simon vs. the Homosapiens Agenda

Buchcover
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Titel: Simon vs. the Homosapiens Agenda
Autor: Becky Albertalli
Verlag: Balzer + Bray
Seiten: 303
Erstveröffentlichung:
7.4.2015 (Eng)
Preis: $10,99 (Eng, TB)
Bewertung: (5/5) 📜📜📜📜📜

über die Autorin: Sie ist in Atlanta, Georgia aufgewachsen. Schon in der Grundschule hat sie mit dem Schreiben begonnen.
Nach der Schule studierte sie Psychologie in Schottland und Washington, jetzt ist sie als Psychologin für Geschlechter- und Sexualitätsdysphorie tätig.
Dieses Buch ist ihr Debütroman, der große Bekanntheit erlangte und sogar schon verfilmt wurde.

Inhalt:

Simon ist ein niedlicher Highschool-Schüler, er ist im Theaterkurs, und er ist Schwul.
Doch bisher hat er sich noch nicht geoutet. Es kam einfach noch nicht dazu. Nur mit Blue, seinem ebenfalls schwulen Email-Freund und Schwarm, schreibt er ganz offen über alles.
Und diese Emails landen in falschen Händen. Martin will Simon damit outen, wenn er ihm nicht hilft, mit Simons Freundin Leah zusammen zu kommen.

Lieblingszitat:

"And you know what? You don't get to say it's not a big thing. [...] This was supposed to be - this is mine. I'm supposed to decide when and where and how I want to say it." (S. 196)

Meinung:

Story: Die Story beginnt sehr plötzlich und die Haupthandlung des blackmailens liegt auch eher im Hintergrund.
Dafür sind die Mails mit Blue inhaltstragend. Sie sorgen für eine viel verständlichere, schönere Geschichte. Und sie zeigen die Vielschichtigkeit der Liebe, die beide füreinander empfinden.
So wird die Frage wer ist Blue wichtiger für den Leser, als sie es im Film war.
Die Entscheidung der Autorin, die Handlung angelehnt an tyische Highschool-Dramen zu gestalten zeigt, wie normal das Thema eigentlich sein sollte.
Charaktere: Die Eigenschaften der Charaktere sind ausgewogen und liebevoll gestaltet.
Simons Sicht ist eine, mit der man sich identifizieren kann und die individuell ist, weshalb er ein Vorbild für andere Protagonisten sein sollte.
Leider war Martins Motivation nicht wirklich nachvollziehbar und nur mäßig verständlich.
Das ist unglücklich für den Beweggrund der ganzen Handlung, doch das ist nur ein kleiner Makel.


Schreibstil/Lesefluss: Das Buch wurde mit viel Humur und Ironie geschrieben, was ihm einen lockeren Schwung gibt. Trotzdem kann es ernst bleiben, wenn es nötig ist.
Das Buch ist recht dünn, und das ist tatsächlich gut, denn diese Seiten reichen vollkommen aus, um die Geschichte um Simon und Blue knackig und spannend zu erzählen.
Mit Sexualität und Romantik wird in diesem Buch nicht kitschig, sondern hervorragend süß umgegangen.
Umgebung/Welt: Das Buch spielt in der Nähe des Ortes, an dem die Autorin aufwuchs. Ein beliebter Griff für Debütromane, den ich keinem verüble.
Besonders aus der Umgebung hervorgetan hat sich Simons Zimmer. Es war wie ein Spiegel seiner Seele.
Meist spielt das Buch jedoch nicht in der echten Welt, sondern in Simons Gedanken oder den Mails zwischen den beiden Jungs, welche jedes zweite Kapitel füllen und eine interessante Dynamik bringen
Fazit: Mit Humor bringt Becky Albertalli problematische Themen wie das Outing und Schwulsein in das bekannte Highschool-Setting. Sie zeigt berührend, dass schwule Teenager immer noch mit Spott rechnen müssen, Unterstützung jedoch meist überwiegt.
Somit ist es eine Darstellung der Zustände von Diskriminierung, welche passioniert einen Abbauprozess zeigt, der jedoch noch nicht abgeschlossen ist.

12. August 2018

Rezension Der letzte Stern

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Titel: The Last Star
Autor: Rick Yancey
Übersetzer: Thomas Bauer 
Verlag: Putnam
Seiten: 384
Erstveröffentlichung:
24.5.2016 (Eng)
Preis: 16,99€ (De, HC)
Bewertung: (3/5) 📜📜📜

über den Autoren: Er ist in Florida geboren und aufgewachsen und fing schon früh an zu schreiben. Er studierte Englisch und Kommunikation, dann war er als Lehrer und Schauspieler tätig. Heute lebt er als Autor zusammen mit seiner Frau und seinem jüngsten Sohn in Florida.

Inhalt:

(Spoilerwarnung, lest zuerst die ersten zwei Bücher!)
Endlich kommt der Frühling und mit ihm Hoffnung. Cassie und die anderen müssen nun endlich die Anderen besiegen, harte Arbeit die vor ihnen liegt.
Nur langsam kann man sich nicht mehr sicher sein, wer überhaupt noch der Feind ist und wer nur ein weiteres Opfer der Anderen. Macht es überhaupt noch einen Unterschied?
Die 5. Welle kommt bald, und es bleibt nur eins: weiterkämpfen.

Lieblingszitat:

"So what's the difference between thinking and actually being it? Is there a difference?" (Seite 177, englische Ausgabe)

Meinung:

Story: Die Handlung beginnt im Frühling, ein paar Monate nach den Ereignissen des 2. Bandes. Nach dieser langen Zeit des Nichtstuns überschlagen sich die Erein´gnisse regelrecht, denn das Buch erstreckt sich gerademal über 4 Tage.
Wieder einmal wird eine weitere Schicht der Lüge entfernt, und diesmal ist es die wirkliche Wahrheit ...oder?
Die Spannung profitiert von dem Misstrauen, welches der Leser langsam in "Wahrheiten" steckt, klar. Doch dadurch flacht die Handlung auch ab.
Das Ende ist ein sehr kitschiger Abschluss der Reihe.
Charaktere: Atemberaubend ist für mich definitiv der enorme Bogen, den die Charaktere in ihrer Entwicklung machen.
Cassie als Metapher der Menschheit funktioniert außerdem erstaunlich gut.
Doch mit den Personen konnte man diesmal weniger mitfühlen als davor, und die Themen ihrer Gespräche waren nie wirklich originell, sondern wirkten wie eine Aneinanderreihung von Gesprächen anderer Dystopien...
Daher konnten mich die Charaktere nicht überzeugen, auch wenn Cassie durchaus mehr Tiefe bekommt.

Schreibstil/Lesefluss: Das Buch ist überraschend voll mit Flüchen. Vielleicht sind diese in der Übersetzung in den Vorgängern verloren gegangen und da ich nur diesen Teil im Original gelesen habe konnte ich sie nur da bemerken.
Das Buch ist als Art Tagebuch geschrieben, was vor allem bei Cassie deutlich wird. Es ist außerdem wieder aus verschiedenen Sichten geschrieben, leider konnte mich keine dieser diesmal wirklich mitreißen.
Doch der Schreibstil mach das Buch lesenswert, denn auch wenn es sich in den anderen Gebieten nicht im Mindesten heraustut, hier tut es das definitiv.
Er bringt die Charaktere auf seine ganz eigene, interessante Weise zum Leben.
Umgebung/Welt: Die Welt verändert sich in diesem Teil stark. Der Wandel unserer Sicht auf die Dinge ist dabei ziemlich ermüdent, denn der Trick "Hah! Es ist doch nicht so, sondern das genaue Gegenteil!" wird einfach immer und immer wieder verwendet und dabei langweilig.
Der Epilog gibt der Welt jedoch wieder einen neuen Touch, den ich sehr Willkommen heiße.
Wieder spielt das Buch auf zwei Ebenen: der Ebene der Realität und der der Metaphern.
Methaphern sind Rick yanceys liebster Freund und die Trilogie ist voll von ihnen. Das gefällt mir sehr, denn sie werden oft nicht direkt benannt und so kann der Leser auch zwischen den Zeilen etwas entdecken. Leider waren die Metaphern fast schon zuviel.
Fazit: Der Abschluss der Reihe hat ein zu schnelles Erzähltempo und wartet mit tausendfach schon verwendeten, nur recycleten Konzepten auf. Die Rettung des Buches ist der Schreibstil, der einer Art Tagebuch gleicht und daher auch gerne einmal vulgär wird. Das "wie ist es geschrieben" übertrumpft das "was wurde geschrieben" leider, dabei ist der Inhalt eines Buches doch gerade wichtig.
Von daher, eine weitere Dystopie, die man gerne lesen kann, aber wirklich nicht lesen muss.

5. August 2018

Rezension Spark - Die Elite 1

Titel: Spark - Light my Sky
Autor: Vivien Summer
Verlag: Carlsen Impress
Seiten: 379
Erstveröffentlichung:
21.3.2018 (De)
Preis: 7,99 € (De, TB)
Bewertung: (1/5) 📜

über die Autorin: Sie ist 1994 in Niedersachsen geboren und aufgewachsen. Bücher entdeckte sie erst spät für sich und schrieb dann während eines FSJ's ihre erste Trilogie.
Zur Zeit lebt sie in Hannover, wo sie neben dem Schreiben eine Ausbildung macht.

Inhalt:

Malia lebt in einer Zukunft, in der der Staat Kinder genmanipuliert, um sie zu Kriegern heranwachsen zu lassen. Doch die Chance, dass die Manipulation Erfolg hat, ist gering. Trotzdessen hat Malia Angst, zu den wenigen Auserwählten zu gehören, bei denensie glückt.
Leider trifft genau das ein und Malia wird zu einem Leben als Soldat verdammt, als welcher sie auch noch der High Society angehört. Und zu allem Überfluss wird sie von dem Frauenschwarm der Schule ausgebildet, der seltsam aufdringlich und trotzdem distanziert wirkt.
Ihr Leben steht Kopf.

Lieblingszitat:

">>Kannst du noch was anderes sagen? Außer nur Nein?<<
>>Nein.<<
>>Du bist ziemlich langweilig, weißt du das?<< [...]
>>Und du ziemlich aufdringlich.<<" (Seite 302)

Meinung:

Story: Die Handlung besteht aus einer längeren Einführung ist die Welt und ein Kennenlernen der Personen. Damit wird ein Grundstein für die nachfolgenden Teile gelegt, doch dadurch fehlt dem Buch auch an eigener Story. Es passiert gleichzeitig viel unübersichtlich und schnell. Vor allem das Training ist ungeplant und nicht durchdacht. Es wirkt insgesamt leider wie ein "Die Bestimmung 2.0" mit weinger investierter Arbeit in World- und Storybuilding.
Die Beziehung der Hauptpersonen steht klar im Vordergrund der Story, und ist auch ein großes Problem. Chris' Verhalten ist in hohem Maße problematisch.
Die Story der Reihe beginnt erst in den letzten Seiten, und bis da bleibt auch die Spannung weg.
Charaktere: Malia ist ein Mädchen ohne ein einziges Persönlichkeitsmerkmal. Einzig der Tod ihrer Schwester scheint ihr irgendetwas zu geben, doch sie bleibt das ganze Buch über ein flacher, langweiliger Charakter, in dem sich wohl möglichst viele Mädchen hineindenken können sollen. Ihre Gedanken ergeben keinerlei Sinn.
Chris' Verhalten scheint von Malias Verlangen gesteuert zu sein. Er handelt unlogisch und wiederspricht dabei sich selbst, was ihn äußerst unglaubwürdig macht. Außerdem wird sein rücksichtsloses, gruseliges Verhalten von Malia romantisiert. Ugh.
Andere Charaktere sind nette, manchmal wirklich ausgebaut wirkende Randfiguren, die keine wirkliche Bindung zum Leser aufbauen können.
Totaler Flop.
Schreibstil/Lesefluss: Ein paar Fehler im Ausdruck oder bei Grammatik, sind verzeihbar. Hier hatte ich leider den Eindruck, dass ein Lektor komplett gefehlt hat und man ein unfertiges Manuskript liest, statt ein fertiges Buch in der Hand zu haben.
Der Text war schlichtweg unangenehm zu lesen, da ich einfach nicht in die Story hineinkam und auch nicht in Charaktere hineinversetzen konnte. Ein Stil war erkennbar, und dieser war nicht mal schlecht. Leider ging auch dieser in schlechtem Ausdruck unter, wodurch ein negativer Gesamteindruck entsteht.
Umgebung/Welt: Der Lichtblick des Buches war das Weltkonzept.
Sie wird logisch, manchmal jedoch ungleichmäßig, aufgebaut und die Regeln die gesetzt werden, werden auch prinzipiell eingehalten. Dabei geht das Konzept auch angenehm in die Tiefe.
Klar, die Idee der Elemente ist nicht neu erfunden, doch die Umsetzung ist okay.
Was mich störte war die High Society. Warum soll man so sehr für die Mitglieder der Gesellschaft sorgen, die das höchste Todesrisiko haben?
Doch man merkt die Mühe, die sich in diesem Punkt gegeben wurde.

Fazit: In jedem Aspekt ist dieses Werk eher ein Manuskript als ein Buch. Es fehlt Feinschliff und Arbeit, und leider wirkt sich das sehr stark auf das Lesevergnügen aus.
Die Story hat auf alle Fälle viel Potenzial, nur ist sie in der Form einfach noch unfertig. Außerdem ist ein großer Kritikpunkt die Romantisierung von Chris' toxisch maskulinen, fast schon rapehaften Verhaltens.

29. Juli 2018

Rezension Verliere mich. Nicht.

https://media.buch.de/img-adb/64481426-00-00.jpg
Buchcover
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Titel: Verliere mich. Nicht.
Autor: Laura Kneidl
Verlag: LYX
Seiten: 468
Erstveröffentlichung:
26.1.2018 (De)
Preis: 12,90 € (De, Broschur)
Bewertung: (3/5) 📜📜📜

über die Autorin: Sie wurde 1990 in Bayern geboren, studierte in Stuttgart dann Bibliotheks- und Informationsmanagement.
2009 begann ihre Schreibkarriere, inspiriert von ihrer Lesebegeisterung. Sie liebt ihre Katzen über alles, auch wenn sie sie regelmäßig verlässt um Großbritannien unsicher zu machen.
"Verliere mich. Nicht." ist ihr drittes Print-Buch und das Ende der Geschichte um Sage und Luca.


Inhalt:

(Achtung, Spoilergefahr für die, die den 1. Teil nicht gelesen haben)
Sage leidet noch immer unter ihrer Entscheidung, sich von Luca zu trennen. Alan hat ihr Leben wieder komplett unter Kontrolle, und nur mühsam und mit unergiebiger Beharrlichkeit schafft sie es, diesen Rückschritt langsam zu verkraften. Doch ein Leben mit Luca, ist das überhaupt noch möglich?
Und als der nächste Rückschritt auf sie lauert, um ihr Leben wieder einnehmen zu können, ist sie stärker. Denn sie hat wundervolle Freunde, die ihr helfen, und einen Kampfgeist, der sie unglaubliches überwinden lassen kann.

Lieblingszitat:

"Meine Angst hatte mich immer genau wissen lassen, was zu tun war. [...] Heute wusste ich nicht mehr, was ich tun sollte, außer mich [...] verstecken aus Furcht davor, etwas Dummes zu tun." (Seite 164)

Meinung:

Story: Der zweite Teil knüpft direkt an den ersten Band an. Schmerz, Distanz und Trennung sind allumfassend spürbar, und wunderbar quälend langsam wird diese Lücke geschlossen, die Schmerzen gelindert. So erlebt man Sages Gefühle beim Lesen selbst mit, und das hebt das Buch auf ein sehr hohes Niveau.
Denn so ist es nicht nur ein Buch, sondern es erzählt lebendig von dem Gefühl, eine Angsterkrankung zu haben. Da ich selbst an einer solchen leide, freut mich diese Darstellung sehr, denn so wird es nachvollziehbar.
Doch ab einem genau benennbaren Punkt wird die Story absurd toll und utopisch, was ich aber klar dem Genre zuschreibe. Trotzdem eher meh.
Charaktere: Luca ist wieder perfekt, doch auch er hat Tiefe und ist mitunter sogar unperfekt.
Andere Charaktere sind gut ausgeglichen und gefallen mir, doch sie sind trotzdem klar "gut".
Die Einteilung in gut und Böse mit nur wenigen Zwischennuancen ist ein Schwachpunkt des Buches.
Sage dagegen ist meiner Meinung nach sehr ausgewogen mit ihrer kindlichen, trotzdem netten Art. Die fehlende Kommunikation zwischen beiden war mir im Übrigen nicht ganz schlüssig, doch sie hat zu Sage gepasst. Ich kann mir auch vorstellen, dass damit die Irrationalität von Angst deutlich werden soll, was dann gut gelungen ist.
Schreibstil/Lesefluss: Laura Kneidl steckt immer viel Arbeit in ihre Bücher, weshalb sie auch so wundervoll zu lesen sind. Vor allem konnte sie die Spannung das ganze Buch über halten, auch wenn die Auflösung nicht nach meinem Geschmack war.
Das Ende wirkte sogar etwas hektisch und hat nicht zum Gefühl des Buches gepasst.
Der Stimmungwechsel im ersten Band war dem im zweiten gegenteilig, was wieder von der Struktur zeugt, die im Buch steckt.
Umgebung/Welt: Der Großteil des Buches spielt wieder in Nevada, wo es den Figuren und dem Leser nicht langweilig wird. Auch die Wohnsituation Sages folgt dem des ersten Bandes (Notlösung-WG-Weg).Leider waren die letzten Schauplätze zu viel des Guten.
Dass Sage nach Hause zurückkehrt, hätte ich mir anders realisiert gewünscht, beispielsweise in einer Rückblende....

Fazit: Talent und Planung zeigen sich in diesem Buch deutlich und zusammen erschaffen sie ein geniales Buch über Angststörung verbunden mit New Adult.
Charaktere haben Tiefe und sind facettenreich,  doch eine Gut-Böse-Polarisierung dominiert die Charaktere trotzdessen deutlich. Die Spannung steigt zusammen mit dem Geschehen des Buches und dieser Teil ist ein schönes Leseerlebnis, da es den Leser aktiv an Sages Gefühlen teilhaben lässt.
Lediglich das Ende passt nicht zur  sonstigen Story, doch ein utopisches passt wohl ins Genre. 

22. Juli 2018

Rezension Berühre mich. Nicht.

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Titel: Berühre mich. Nicht.
Autor: Laura Kneidl
Verlag: LYX
Seiten: 464
Erstveröffentlichung:
26.10.2017 (De)
Preis: 12,90 € (De, Broschur)
Bewertung: (3/5) 📜📜📜

über die Autorin: Sie wurde 1990 in Bayern geboren, studierte in Stuttgart dann Bibliotheks- und Informationsmanagement.
2009 begann ihre Schreibkarriere, inspiriert von ihrer Lesebegeisterung. Sie liebt ihre Katzen über alles, auch wenn sie sie regelmäßig verlässt um Großbritannien unsicher zu machen.
"Berühre mich. Nicht." ist ihr zweites Print-Buch und der Anfang der Geschichte um Sage und Luca.

Inhalt:

Sage ist ein Mädchen voller Mut. Sie beginnt ihr Studium in Nevada weit weg von Zuhause, ohne Hilfe oder Freunde dort. Das einzige, was sie mitnimmt, ist ihr Transporter und die wichtigsten Dinge. Und ihre Angst.
Die, der sie eigentlich entkommen wollte, doch Dämonen verschwinden nicht einfach. Sage muss sich dieser Angst stellen, und ihr Mut wird vor allem von Luca auf die Probe gestellt. Dem Mann, mit den sie zusammen arbeiten muss, und der gleichzeitig für alles steht, vor dem sie sich fürchtet.

Lieblingszitat:

"[...] ich musste der Sache eine Chance geben. Anderenfalls würde meine Angst gewinnen, und ich durfte nicht zulassen, dass meine Vergangenheit meine Zukunft boykottierte." (Seite 40)

Meinung:

Story: Geschichte baut vom Jetzt, in dem sie sich
befindet langsam immer wieder Brücken zu ihrer Vergangenheit. So lernt man das Mädchen Stück
für Stück kennen. Luca und April sind dabei entscheidende Akteure und die Handlung baut
durch die Freundschaft zu ihnen auch Emotionen und Spannung auf. Die letzten Seiten sind dann der große Wendepunkt, der viel Drama birgt und definitiv nicht rational ist. Ob das gewollt war oder nicht, kann ich nicht sagen.


Charaktere: Sage ist ein sehr emotionaler Charakter, mit dem man auch das ganze Buch über mitfühlt. Sie hat eine süße und offene Art und ist unglaublich stark, doch diese Stärke hat ihren Preis. Sie ist sehr positiv, wenn man von ihrem impulsiven Charakter absieht.
Auch andere Charaktere sind herzensgut und das einzig schlechte scheint die Angst von Sage zu sein. Die Charaktere sind definitiv facettenreich, aber sehr idealistisch gehalten. Ein paar Kurven hier und da... wären nach meinem Geschmack gewesen.
Schreibstil/Lesefluss: Laura Kneidl überrascht mich mit dem etwas komischen Schreibstil in diesem Buch. Ihre Beschreibungen der Panik und der dunklen Momente waren dann jedoch überzeugend und ich konnte mich gut einlesen, auch wenn die Liebesszenen etwas viel waren.
Bei Light & Darkness von ihr war der Schreibstil schon anders. Nicht, dass sie schlecht schreibt!
Umgebung/Welt: Das Buch spielt in Nevada, also USA. Die Orte wirken ziemlich unverbunden und einzeln, doch sie sind schön gestaltet und beschwören Stimmung herauf.
Die Verzerrung der Welt, die Angst zur Folge hat, ist bei Sages Empfinden dargestellt und damit wird auch auf scheinbar kleinere Details geachtet.

Fazit: Dieser Roman versteht sein Thema. Es ist der rote Faden der Geschichte und auch sonst überall erkennbar, doch es gibt auch mehr, was das Buch zu sagen hat.
Laura Kneidl hat mit diesem Buch klar bewiesen, dass Liebesromane mehr als Klischee sein können. Sie geht offen mit schweren Themen um und bringt so zum Nachdenken. Dabei flacht sie nicht ab, und das Drama ist wohl dem Genre geschuldet, genauso wie der absolute Traumboy Luca, der wohl beste und idealste Bookish-Bf ever.

18. Juli 2018

Warum "Love, Simon" so wichtig für mich ist


"Love, Simon" ist ein Film, der viele berührt hat. Seine offene, witzige Art zusammen mit dem großen Thema "Outing" machen ihn besonders, doch vor allem ist er der erste Highschool Film mit einem schwulen Hauptcharakter.
Der Film basiert auf dem Buch "Nur drei Worte" von Becky Albertalli, im Original "Simon vs. the Homosapiens Agenda". Dieser kam in Deutschland erst kürzlich ins Kino, und meine Rezension zum Buch und Film findet ihr auch auf meinem Blog.

Doch in diesem Post geht es nicht darum, das Buch oder den Film zu bewerten. Ich will euch heute etwas sagen, was ich mithilfe dieses Buches realisiert habe.
Ich bin kein Mädchen. Auch kein Junge. Ich bin Neutrois, "Geschlechtsneutral".
Irgendwie war mir das schon immer klar, nur habe ich nie den Mut gehabt, mir das selbst einzugestehen. "Love, Simon" hat mir aber nicht nur Mut für dieses Outing gegeben, es hat mir erst einmal gezeigt, dass ich es bin. Und das, obwohl die Geschlechterrollen im Buch nicht mal in Frage gestellt werden. Ich habe das Buch einfach gelesen und genossen. Irgendwann ist mir immer bewusster geworden, dass die Worte, die Simon sagt, denkt und schreibt mehr an sich haben, als nur die Bedeutung, die sie haben.

 Irgendwann hab ich dann verstanden, was es ist. Ich kann es nicht ganz erklären, aber das Buch hat mir geholfen, mich selbst zu verstehen. Die Geschichte zwischen Simon und Blue war anders als all die Hetero-Liebesgeschichten, die ich bisher las. Und das hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich habe gemerkt, dass die Rolle des Mädchens in der Liebesgeschichte mich nie wirklich ansprach, die von Simon aber sehr. Ich mag Jungs, Simon mag Jungs. Und er war kein Mädchen.
Doch ein Junge...Das bin ich auch nicht ganz. Was bin ich also? Dazwischen? Nicht auf der Skala zu finden? Meine Antwort, mit der ich mich auch sehr wohl fühle, ist: Ich bin Non-Binary oder Neutrois.

Diese Erkenntnis kommt wahrscheinlich jedoch nicht nur von diesem einen Buch, sondern vielen zusammen. Diesen Monat habe ich vor allem Bücher gelesen, die sich sehr ausfühlich mit dem Thema Geschlecht auseinandergesetzt haben, die wohl auch einen großen Teil zu diesem Outing beitragen.
Das erste Buch welches ich dabei nennen will ist "None of the Above". Es ist ein Buch über Intersexualität, welches ich nur empfehlen kann, da es das Thema offen und echt behandelt. Als zweites nenne ich noch "Letztendlich sind wir dem Universum egal" ("Every Day" in der Originalausgabe), bei dem ich auch den Film gesehen habe. Dieses Buch setzt sich ganz konkret mit dem Thema Geschlecht auseinander, denn der Protagonist ist eine Seele ohne wirkliches Geschlecht. Die Rezensionen zu diesen Büchern/Filmen werden diesen Monat folgen.

Jetzt kurz noch eine kleine Erklärung, was Neutrois überhaupt in meinem Fall bedeutet. Ich fühle mich in meinem weiblichen Körper nicht fehl. Aber ich fühle mich bis auf die körperlichen Merkmale nicht immer weiblich. Ich habe feminine Tage und trage auch mal ein Kleid, aber gleichzeitig hab ich maskuline Tage und Tage in denen weder noch meinem Gefühl entspricht. Der Begriff Neutrois ist daher für mich passend, eben so wie der Begriff Non-Binary (nicht-binär=nicht genau männlich/weiblich), der aber eher als Sammelbegriff aufgefasst wird.
Ich möchte meine Pronomen (sie) außerdem behalten, einfach weil ich sie gewohnt bin.
Wenn ihr Fragen zum Thema, oder auch Erfahrungen/andere Worte zu diesem Thema habt, schreibt gerne einen Kommentar.

Mia

15. Juli 2018

Rezension Eine wie Alaska (+ Vergleich französische Übersetzung)

Titel: Eine wie Alaska
Französischer Titel: Qui est-tu Alaska?
Originaltitel: Looking for Alaska
Autor: John Green
Übersetzer: Sophie Zeitz
Verlag: dtv
Seiten: 300
Erstveröffentlichung:
3.3.2005 (Eng)
2007 (De)
17.3.2011 (Frz)
Preis: 9,95 € (De, TB)
Bewertung: (4/5) 📜📜📜📜

über den Autoren: John Green ist 1977 in Indiana geboren, studierte englische Literatur und Religion und ist als Autor tätig. Seine Bücher, unter anderem "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", wurden mehrfach ausgezeichnet.
Außerdem ist er Blogger gemeinsam mit seinem Bruder Hank Green. Er hat eine Frau und zwei Kinder.

Inhalt:

Miles ist normal, langweilig, allein.
Doch er will sein Leben ändern, und dafür zieht er in ein Internat, wo er das "Große Vielleicht" sucht.
Im Internat lernt er tatsächlich neue Freunde kennen, eigentlich die ersten Freunde überhaupt. Und er erlebt Abenteuer, wie er es sich gewünscht hat. Doch er muss auch lernen, Freunde loszulassen, auch wenn das unmöglich scheint.

Lieblingszitat:

"[...] die Vorstellung dieser Zukunft hält dich am Laufen, aber am Ende tust du es nie. Du hast die Zukunft einfach nur benutzt um aus der Vergangenheit zu fliehen." (Seite 76)

Meinung:

Story:Das Buch beginnt in den Kapitelüberschriften mit einem Countdown, der die erste Spannung aufbaut. "50 Tage davor" sind es anfangs. Und die Story beginnt, ruhig und interessant. Miles und seine Freunde erleben Abenteuer, sind frei und haben Spaß.
Und dann ist der Tag gekommen, auf den man wartete.Und den man nie erwartet hätte.
Dann muss man mit dem Verlust fertig werden und dieser Teil hatte seinen Sinn, ganz klar.
Nur war es teilweise ziemlich langweilig und das Ende hat gar keinen Spaß mehr gemacht.
Charaktere: Alaska war mehr als eine Figur, und die anderen Charaktere sind auch viel mehr als nur das. Man fühlt mit ihnen, denn sie treffen den Geist der Jungend denke ich ganz gut. Und jeder regt zum Nachdenken an, auf seine Weise.
Die Charaktere sind individuell stark
unterschiedlich und haben eine ganz John-Green-typische Art. Man muss sie mögen, wirklich.




Schreibstil/Lesefluss: Er schreibt wie als wären seine Worte Gedanken. Er erreicht ein großes Publikum mit seinen Worten, und schafft es, dass sie trotzdem so klingen, als wären sie für genau den einen Leser der du bist.
Manchmal ist die Spannung weg und keiner schien irgendwas zu tun... schade.



Umgebung/Welt: Das Buch spielt in Culver Creek, einem Internat in Alabama. Dieses ist dem Internat nachempfunden, auf das John green ging und damit hatte es einen Charme, der für den Autor wohl verständlicher ist als er für den Leser ist. Es war nicht schlecht, eigentlich ziemlich gut. Doch
manchmal fühlte ich mich, als würde ich etwas Wichtiges verpassen, was nur der Autor wissen kann.

Fazit: Eine wie Alaska ist ein Debütroma, der viele begeistert, so auch mich. Es basiert auf dem Leben des Autors und beschäftigt sich mit Teenieproblemen/-gedanken. Man sollte seine Art mögen, doch gerade all diese verrückten Dinge im Buch machen es so süß und vielleicht auch so ruhmvoll.

Vergleich mit der französischen Übersetzung: Die französische Ausgabe ist gut 100 Seiten kürzer. Sie gibt einen natürlichen Einblick in die französische Sprache, und ist deshalb auch ziemlich anspruchsvoll für mich gewesen.
Der Vergleich der zwei Übersetzungen und in dem Sinne auch Interpretationen des Originals war ziemich interessant und ich muss sagen die französische Ausgabe hat mit besser gefallen. Sie war etwas anders und die Übersetzung manchmal einleuchtender.

11. Juli 2018

Filmrezension Letztendlich sind wir dem Universum egal (Film)

Bildergebnis für every day movie
Filmcover
von https://www.clickthecity.com/movies/detail/4p0YUq/every-day
Titel: Letztendlich sind wir dem Universum egal
Originaltitel: Every Day
Titel der Buchvorlage: Every Day (David Levithan)
Drehbuch: Jesse Andrews
FSK: 6 Jahre
Dauer: 100 Minuten (1 Stunde 40 Minuten)
Premiere: 31.5.2018 (De)
Bewertung: (4/5) 📜📜📜📜

Inhalt:

(Spoilerwarnung. Es können Spoiler enthalten sein, ich versuche jedoch, spoilerfrei zu schreiben. Schwarz gemachtes markiert eindeutige Spoiler und diese können durch markieren des Textes gelesen werden.)
Rhiannon verliebt sich in A. A ist jedoch kein normaler Junge, A ist ein Wesen, welches jeden Tag in einem anderen Körper lebt. Rhiannon ist der erste Mensch, den die Seele in ihrem Leben behalten will, und sie will an ihr festhalten. Diese Liebe, die A zuvor noch nie spürte, und dieses Wesen, von dem Rhiannon noch nie gehört hat. Beide faszinieren einander, doch As Leben bringt auch Schwierigkeiten mit sich...

Meinung:


Story: Der Film setzt die Story des zweiten Bandes um. Dieser hat zwar denselben Plot, ist jedoch erzählt aus Rhiannons Sicht. Diese Erzählweise nimmt die Magie des ersten Buches etwas, welches aus As Sicht geschrieben wurde. Doch trotzdessen ist die Geschichte magisch und wundervoll erzählt.
Der Fokus liegt auf der Liebesbeziehung, die definitiv nicht besser umgesetzt werden konnte. Doch ein wichtiger Teil, der der Moralität davon, in einem Körper zu bleiben, hat zu großen Teilen gefehlt, was ich sehr bedauere. Auch die geänderte Umsetzung einiger Stellen hat mir nicht zugesagt, besonders As "länger bleiben" in einem Körper.
Charaktere: Besonders im Mittelpunkt stehen die Hauptpersonen und ihre einzigartige Beziehung.
Die Beziehung sorgt für eine natürliche, angenehme Charakterentwicklung beiderseits.
A ist faccettenreich, all die Charaktere die ihn verkörpern hindern ihn jedoch nicht an einer eigenen Persönlichkeit.
A ist, wie auch Rhiannon, perfekt, ohne wirklich schlechte Seiten, und das ist tatsächlich nicht positiv (in meinen Augen). Mit einer ausgewogenen Persönlichkeit würden sie kein Idealbild sein, sondern realer.
Neben den Hauptfiguren gibt es leider keine wirklich bedeutenden Nebencharaktere.
Filmische Darstellung: Die vielen Schauspieler, die A verkörpern, vermitteln trotz allem, dass sie eine konstante, wiedererkennbare Persönlichkeit spielen.
Die Story wurde stark romantisch eingefärbt und so ist viel Gutes aus der Vorlage leider verloren gegangen.
Fazit: Every Day ist ein wundervoll romantischer Film, der jedoch einige wichtige Elemente der Vorlage nicht umsetzt und so die Geschichte an der Oberfläche belässt. Durch Rhiannons Erzählsicht wird die Geschichte ebenfalls verändert, und die Magie kann nicht ganz ausgeschöpft werden

8. Juli 2018

Rezension Letztendlich sind wir dem Universum egal

Titel: Letztendlich sind wir dem Universum egal
Originaltitel: Every Day
Autor: David Levithan
Übersetzer:
Verlag: FJB
Seiten: 394
Erstveröffentlichung:
28.8.2012 (Eng)
27.3.2014 (De)
Preis: 9,99 € (De, TB)
Bewertung: (5/5) 📜📜📜📜📜

über den Autoren: Er ist in New Jersey aufgewachsen, studierte Englisch und Politikwissenschaften und editierte schon mehr als 100 Star Wars-Bücher.
Er selbst ist schwul und LGBT+ Themen haben eine wichtige Rolle in seinen Werken. Außerdem ist er Professor für Kreatives Schreiben in New York und selbst ein Verleger.

Inhalt:

A wacht jeden Tag in einem anderen Körper auf. As Leben wird von ständigen Wechseln begleitet und das einzige, was bleibt, sind Bewusstsein und Erinnerungen.
A will das Leben anderer außerdem nicht mehr als nötig verändern, passt sich Tag für Tag neu an, um nicht aufzufallen. Doch dann begegnet A Rhiannon, und sie stellt alles auf den Kopf. A will endlich selbst leben, doch wie geht das ohne eigenen Körper.

Lieblingszitat:

"Kein Leben ist real, wenn niemand um seine Realität weiß. Und ich will, dass mein Leben real wird." (Seite 117)

Meinung:

Story: Die Kernidee von A und dessen Existent ist originell und spannend, doch nicht direkt der Schwerpunkt der Geschichte.
Die Handlung besteht aus vielen kleinen Einzelteilen, wie As Leben nun mal aufgebaut ist, und ist doch als großes Ganzes erkennbar, zu dem es dann wird. Dieses Gesamtbild bildet sich von selbst, und wird dem Leser nicht aufgedrängt.
Die Handlung scheint mit Bedacht geschrieben worden zu sein, und auch wenn alles bewusst seinen Platz hat, fügt es sich doch natürlich ein
Charaktere: A steht im Vordergrund, und seine Welt wird von Rhiannon verändert. Die beiden entwickeln sich und wachsen an den Anforderungen, de sie sich geben. Sie sind ein Beispiel für eine Beziehung, die zwar letztendlich healthy ist, doch immer wieder auch schlechte Züge aufweist. Diese Vielschichtigkeit ist auch bei den Charakteren in Ansätzen erkennbar, doch im Allgemeinen bleiben sie Ideale.
Nebencharaktere sind relevant, doch da As Umfeld wechselt sind auch die meisten Nebencharaktere nicht konstant.
Schreibstil/Lesefluss: Das Lesen macht viel Spaß und ist leicht verständlich. Gleichzeitig hat das Buch eine Tiefe, die einen in das Buch eintauchen und in ihm verweilen lässt. Es fesselt den Leser und beschwört auch noch später alle möglichen Gefühle beim Leser herauf
Die Worte regen außerdem zum Nachdenken an, berühren und äußern Gesellschaftskritik.
Und das Ende war nicht vorhersehbar. Es lässt den Leser leiden und eben wieder nachdenken, und dazu soll ein Buch ja da sein.
Umgebung/Welt:As Welt besteht nicht nur aus ihm, sondern auch aus den Menschen, mit denen er das Leben einen Tag lang teilt. Seine Person bleibt dabei trotzdem immer da.
Durch ihn wird sichtbar, was definiert, wenn man kein wirkliches Umfeld hat, durch das man sich definieren kann. Wer man selbst ist.
Rhiannon bricht diese Variabilität auf und zeigt so, wie wichtig das/ein Umfeld für die eigene Individualität eigentlich ist.
Fazit: Dieses Buch hat mich zutiefst getroffen und fühlen lassen. Es ist ein Meisterwerk aus Emotionen. Selbstfindung und Individualität sind ebenso Themen wie Romantik und Liebe, wobei eine gute Abwechslung gefunden wurde.
Das Buch wurde mit viel Bedacht geschrieben und regt zum Nachdenken an. Der Leser liest nicht nur, er denkt, und das macht das Buch so toll.

4. Juli 2018

Leipziger Buchmesse 2018

Mein Tag auf der Leipziger Buchmesse 2018

Die Leipziger Buchmesse ist schon eine Weile vorbei, und ich bin wohl die Letzte, die ihre Eindrücke dieses Jahr in einem Blogpost festhält, aber besser, ich mache es überhaupt als nie.
Denn ich hatte einen wundervollen Tag dort, den ich gerne mit euch teilen will. Ich haben viele Fotos gemacht, von denen ich einige hier zeige, während ich über diesen Tag schreibe. Viel Spaß beim Lesen ^^.

Der Sonntag fing mit Schnee an, und ich hatte viel Glück, nicht mit dem Zug fahren zu müssen, da mich mein Bruder mitnehmen konnte. Kurz nach dem Anfang der Messe am Sonntag sind wir dann auch angekommen und ich bin schnell zu meiner ersten Veranstaltung geeilt, die ich unbedingt sehen wollte: "Mehr Mut beim Bloggen", ein Gespräch mit Linus Giese aka "Buzzaldrinsbücher". Es war eine wundervolle Veranstaltung, in der über den Blogger und sein Coming Out als Trans geredet wurde.
Danach habe ich mir den Vortrag "Warum Buchblogs politischer werden müssen" angesehen. Letzteres war ein Vortrag der mich sehr berührte und mir auch im eigenen Denken geholfen hat.

Danach habe ich der Lesung von Vivien Summer beigewohnt. Das war tatsächlich auch meine erste Lesung, und sie hat mir sehr gefallen. Davor habe ich noch der "Warrior Cats" Lesung gelauscht.
Danach habe ich mir auch gleich das von Vivien Summer vorgestellte Buch geholt und signieren lassen.
Da hatte ich auch eine leichte Panikattacke wegen all der Menschen, die meine Laune aber nicht komplett zerstört hat. Nur, um auch ehrlich zu sein und nicht nur das Gute zu erwähnen.


Dort habe ich auch meine deutsche Lieblingsautorin getroffen: Ursula Poznanski. Sie hat meine Bücher signiert, unter anderem auch eines für meine Schwester, die sie auch liebt.
Sie war super nett und toll und ich freue mich bis heute, sie getroffen zu haben!








Danach konnte ich mir in Ruhe alle Stände ansehen. Auch wenn durch den Zugausfall viele Besucher nicht kommen konnten, waren die Hallen gut,gefüllt, aber nicht zu voll. Mich hat es gefreut, dass es nicht übervoll war, so konnte ich die Messe viel mehr genießen.
Ich habe mich manchmal sogar getraut, Leute anzusprechen und zu reden!
Außerdem habe ich an einem Schreib-Workshop teilgenommen. Es war sehr lustig und ich habe dort auch einiges gelernt, solche Workshops kann ich also nur empfehlen.

Hier ist noch ein Foto vom "Books on Demand" Stand mit einer Bücherwand und dem "Main Verlag und Kuschelgang", der mit seinen Regenbogenfahnen schon was hermacht.
Die Stände waren allesamt sehr hübsch und interessant, und ich habe mir einige Postkarten, Lesezeichen und anderes mitgenommen.

Außerdem habe ich mich auf die Suche nach einem Exemplar von "Mein Sommer auf dem Mond" gemacht. Nach langem Suchen und fast aufgeben habe ich es dann endlich im Fantasy-Dingens gefunden und war überglücklich.

Nach einem sehr kurzem Besuch in Halle 1, bei der Manga/Comic Con (es war einfach zu laut und voll, als dass ich es dort länger aushalten hätte können), sind wir noch planlos durch die Hallen gelaufen und dann auch schon aufgebrochen.


Zuletzt ist hier noch alles, was ich auf der Buchmesse mitgenommen habe. Ich habe ein Buch ehr gekauft als geplant, und auch mit der Ausbeute der anderen Dinge bin ich zufrieden.

Hoffentlich wird die Nächste Buchmesse auch so schön, und vielleicht trifft man sich 2019 ja.

Mia

1. Juli 2018

Want to read-Liste Juli 2018

Die Ferien haben mit diesem Monat bei mir begonnen, weshalb ich endlich wieder Zeit für andere Dinge außer Schule und lernen habe. Meine Ferien möchte ich mit Büchern verbringen, die ich schon länger lesen will, und für die ich bisher einfach keine Zeit hatte:
Auch mein Blog soll mit Blogposts gefüllt werden, die auch mal abwechslungsreich sind. Inwiefern ich das realisiere, kann ich jedoch noch nicht sagen.

Diesen Monat will ich diese 4 Bücher lesen:

1. Es war einmal im Fernen Osten
Diese Autobiographie habe ich schon im Juni begonnen. Ich habe es als Rezensionsexemplar bekommen und ich habe 4 Monate gebraucht, um es endlich anzufangen. Shame on me. Diesen Monat wird es mein erstes Buch sein.

2. Im nächsten Leben vielleicht
Ein Buch welches ich zu Weihnachten bekam und auf das ich mich freue. Es kommt von meiner Schwester, die meine Vorlieben sehr gut kennt, weshalb ich mir sicher bin, dieses Buch mögen zu werden. Es ist meine leichte Sommerlektüre.

3. The good people
Dieses Buch war ein Coverkauf von dem ich nur den Klappentext kenne, auf das ich mich ebenfalls freue. Es ist schon länger auf meinem SuB, deshalb will ich es endlich angehen.

4. Earth Girl
Auch dieses Buch ist eine SuB-Leiche. Sci-Fi ist ein Genre, welches ich liebe, von dem ich aber bisher viel zu wenig gelesen habe. Das will ich mit diesem Buch ändern.



Rezension Save You

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Bildergebnis für save you
Buchcover

Titel: Save You
Autor: Mona Kasten
Verlag: LYX
Seiten: 368
Erstveröffentlichung:
25.5.2018 (De)
Preis: 12,90 € (De, Broschur)
Bewertung: (4/5) 📜📜📜📜

über die Autorin: Sie ist in Hamburg geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement. Heute ist sie ganztags-Autorin und lebt in Niedersachsen, inspiriert von all den Büchern, die sie las und einst auf ihrem Youtube-Account vorstellte. Begleitet wird ihr Leben von ihren Katzen und ihrem Mann, sowie ganz viel Koffein.
Ihre Bücher schaffen es immer wieder auf Anhieb auf die Spiegel-Bestsellerliste und auch bei Messen sind ihre Signierstunden sehr beliebt.

Inhalt:

(Spoilerwarnung, lest erst den 1. Band!)
James hat Ruby das Herz gebrochen, und mit diesem Verluust muss sie erst einmal zurechtfinden. Doch auch James hat mit dem Verlust Rubys und vor allem dem seiner Mutter zu kämpfen.
Die beiden versuchen, oszulassen, was nicht funktionieren will. Doch Ruby will erst recht keinen Neuanfang; zu tief hat James sie verletzt. Doch James will ihr zeigen, dass er sie verdient. Und dass er sie wirklich liebt.

Lieblingszitat:

"Wie merkwürdig, dass ich James' dunkelste Geheimnisse kenne, aber so gut wie nichts darüber weiß, wie sich sein alltägliches Leben gestaltet." (Seite 259)

Meinung:

Story: Save You entwickelt sich angenehm über das Buch, wobei in diesem Buch mehrere Liebesgeschichten eine Rolle spielen, nicht nur die zwischen Ruby und James.
Doch das Buch verliert nie den roten Faden und die Handlung ist auch allgemein spannend und wirkt nicht, als würde sie die Lücke zwischen erstem und dritten Buch füllen müssen.
Doch auch in diesem Band ist das Ende sehr dramatisch, was überhaupt nicht in die allgemeine Entwicklung passt, doch das Genre liebt das Drama, und Mona Kasten diese Art zu schreiben anscheinend auch. Meins war es nicht.



Charaktere: Dieses Buch ist mit Sichtwechseln geschrieben. Probleme dabei, mitzukommen, wer spricht, gab es keine, da jede Figur ihr eigenes Temparament und ihre Art zu sprechen hat, womit die kurzen Kennzeichnungen am Anfang des Abschnitts völlig ausreichen.
Charakterlich ist auch in diesem Buch eine große Entwicklung der Personen bemerkbar.
Auch wird mit Rubys Beharrlichkeit ein klares Zeichen gesetzt: sie weiß um ihren Wert und verzeiht James nicht sofort. Das Selbstbewusste Auftreten der Frauen ist ein Zeichen, von dem ich hoffe, dass es auf Leser abfärbt.
Denn Mona Kasten zeigt damit ganz klar, dass Romantik und YA mit Feminismus wundervoll funktioniert.
Schreibstil/Lesefluss: Ich liebe Monas Schreibstil ja schon seit jeher, und bei Save You bestätigt sich meine Liebe wieder. Mona Kasten schreibt wundervoll. Save you ist ein Buch, das man viel zu schnell durch hat, und von dem man gleich noch mehr will, Und das liebe ich. Sie bringt alltägliche Bezüge ganz locker ein, doch sie vergisst dabei nie, dass es einen Roten faden gibt, zu dem alles passen muss. Umgebung/Welt: Maxton Hall und Gormsey sind noch immer die Orte, in denen die Reihe spielt. Diesmal fühlt man sich gleich so, als würde man die Orte kennen. Sie sind eine Art Konstante in Rubys Leben, die doch ihre eigene Wirkung haben.



Fazit: Save You steht dem Ersten Band in nichts nach. Es ist spannend und lässt den Leser mitfühlen, doch besonders zeigt es selbstbewusste Frauen, die sich nicht durch Männer, sondern durch sich selbst definieren können. Das Genre wird natürlich trotzdem bemüht, und gerade deswegen ist Save You ein wundervolles Buch.

30. Juni 2018

Lesemonat Juni 2018

Dieser Monat hat ein bisschen Ordnung in mein Leben gebracht, und das sieht man definitiv auch daran, wie viel ich gelesen habe XD.
Vier Bücher habe ich mir vorgenommen, angelehnt daran das Pride Month war auch viele LGBT+ related Bücher. Alle habe ich zumindest fast durch und außerdem habe ich noch zwei weitere Bücher zwischendurch gelesen.
Ich habe außerdem endlich ein paar Rezensionen geschrieben. Diese werden vorraussichtlich jeden Sonntag online kommen, wenn ich aber viele habe kann auch zweimal die Woche etwas kommen. Die Rezensionen der Bücher diesen Monat werde ich erst nach und nach hochladen. Danke, dass ihr immer noch meinen Blog lest, ich bin über jede Person dankbar, die sich dafür Zeit nimmt.

 1. Spark (Die Elite 1)

Dieses Buch ist bei der Buchmesse in meine Sammlung gewandert, und leider habe ich es bereut. Die Lesung war wundervoll, aber das Buch ist eher ein Manuskript bei dem noch einige Bearbeitung fehlt als ein fertiges Buch. Zudem ist die Romantisierung von Rape-Culture auch sehr problematisch und deshalb hat dieses Buch zwar Potenzial, doch es ist eigentlich nicht fertig

Rezension folgt

2. None of the Above

Dieses Buch habe ich in Seattle gefunden und mich verliebt. Es behandelt das Tabuthema Intersexualität mit Feinfühligkeit und aufbereitet für eine junge Zielgruppe in atemberaubender Weise. So sollte Aufklärung aussehen!

Rezension folgt

3. Letztendlich sind wir dem Universum egal

Innerhalb von zwei Tagen habe ich dieses Buch in Vorbereitung auf den Film, den ich in der selben Woche noch gesehen habe, gelesen. Auch dieses Buch ist sehr toll und es thematisiert vor allem Selbstfindung, wie definiert man sich eigentlich und das alles mit einer wundervollen Liebesgeschichte. Rundum gelungen.

Rezension folgt

4. Save You

Der zweite Teil der Maxton-Hall Reihe war mein Jahrestaggeschenk und musste dementsprechend auch gleich gelesen werden. Mona schreibt wie immer super, leider ist dieser Band ziemlich schwach wenn es um Spannung und Handlung geht. Er braucht Zeit die er nicht gut füllt. Trotzdessen ist das Buch immernoch auf Mona Kasten-Niveau, also wirklich gut. Nur hätte ich mir ein bisschen mehr erhofft... .


Hier geht's zur Rezension

5. Simon vs the Homosapiens Agenda

Diesen Monat stand viel LGBT+-Lektüre auf meiner Liste, und den Abschluss macht die Vorlage zum Film "Love, Simon". Das Buch brachte humorvoll und in gewohntem Highschool-Setting das Thema Outing und allgemein Schwulsein in der heutigen Zeit zur Sprache. Das Buch wurde vielfach ausgezeichnet und ich kann den guten Meinungen nur Zustimmen. Dieses Buch ist sehr lesenswert, und das auch wegen der wundervollen Liebesstory, nicht nur wegen dem Thema.

Rezension folgt

25. Juni 2018

Rezension Das unendliche Meer

Buchcover
Hier geht's zum Nachfolger

Titel: Das unendliche Meer
Originaltitel: The Infinite Sea
Autor: Rick Yancey
Übersetzer: Thomas Bauer
Verlag: Goldmann
Seiten: 346
Erstveröffentlichung:
16.9.2014 (Eng)
30.3.2015 (De)
Preis: 16,99 € (De, HC)
Bewertung: (3/5) 📜📜📜

über den Autor: Er ist in Miami geboren und aufgewachsen und fing früh mit dem Schreiben an.
Er studierte Englisch und Kommunikation, war danach als Lehrer und Schauspieler tätig. Jetzt ist er Autor und lebt mit seiner Frau und seinem jüngsten Sohn in Florida.

Inhalt:

Cassie und der Rest der Einheit, der aus Camp Haven fliehen konnte, versteckt sich im Treffpunkt und wartet auf Evan. Cassie will ihn nicht aufgeben, doch Ringer denkt nicht, dass er noch kommt. Was nun? Sollen sie gehen, oder doch noch warten und an der Hoffnung festhalten?
Die Gruppe ist gespalten, das Psychospiel der Anderen zermürbt sie langsam. Es scheint, als gäbe es überhaupt keine Hoffnung mehr, dabei ist sie doch das, was uns zu Menschen macht.

Lieblingszitat:

" >>Sie ist ein Psycho<<, sagte ich. >>Im Ernst, irgendwas stimmt nicht mit ihr. Man sieht ihr in die Augen und schaut ins Leere.<<
Er schüttelte den Kopf. >>Ich glaube, da drin gibt's eine ganze Menge zu entdecken. Es ist nur... sehr tief verborgen.<<" (Seite 73)

Meinung:


Story: Die Handlung setzt etwa einen Monat nach den Ereignissen des ersten Bandes ein. Dabei kommt zunächst ein starker Prolog, dessen Aussage das Thema des Buches wiederspiegelt, und wunderbar als roter Faden dient. Es fehlt danach jedoch ein tatsächlicher Einstieg in die Handlung.
Diese ist zunächst träge und ruhig, wird in mehrere Stränge aufgeteilt, was die Geschichte verwirrend, aber auch dynamisch macht. Doch im Großen und Ganzen hebt sich die Handlung nicht von die einer durchschnittlichen Dystopie ab.
Am Ende gibt es zwar noch viel Spannung und einen Plottist, welcher auch wirklich gelungen überraschend kommt, doch das Buch folgt dem Muster des ersten Teils sehr stark, was leicht enttäuscht, da es nichts wirklich Neues war.

Charaktere: Cassie wächst langsam an ihren Anforderungen, lässt ihren Teeniecharakter dabei jedoch nicht zurück. Dieser kann als Hoffnung oder Menschlichkeit verstanden werden, doch oft steckt da nur Unreife dahinter, was auch die anderen sehen. Etwas ungünstig.
Ringer dagegen kommt mit den Anforderungen zurecht, und ist trotzdem realistisch. Sie erdet und gibt trotzdem Hoffnung.
Auch die anderen wachsen an ihren Anforderungen, und zeigen dabei ganz unterschiedliche Wege, mit dem Weltuntergang klarzukommen, das dabei auch glaubhaft und interessant.

Schreibstil/Lesefluss: Wie auch der erste Teil ist "Das unendliche Meer" sehr düster und hoffnungslos geschrieben und bringt damit die Stimmung der Welt und Menschen zum Ausdruck.
Auf den Titel wird mehrmals angespielt.
Da häufige Sichtwechsel im Buch stattfinden, kam ich oft durcheinander und ein Vermerk an der Seite des Buches, wer jetzt "Ich" ist, wäre sehr hilfreich gewesen.
Auch im Schreibstil findet sich immer wieder wenig Originelles. Vieles wirkt wie aus anderen Dystopien zitiert, vor allen die "tiefen Gedanke". Schade, dass da nicht ein bisschen mehr Originalität zum Ausdruck kam.
Umgebung/Welt: Auch hier ist die Welt von dem Leid, der Gewalt und Tod der Wellen gekennzeichnet. In dieser Welt will Cassie die Menschlichkeit wahren, auch wenn diese Aufgabe angesichts der immer größer werdenden Last auf ihr schier unmöglich scheint.
Doch die Wellen sind nicht vorbei und die Anderen werden noch erbarbungsloser. *dödö dö dööm*
Ja auch da gibt es nichts aufregendes, aber schlecht ist es nicht.

Fazit: Der Mittelteil ist fokussiert auf Charakterentwicklung, verliert dabei trotzdem die Handlung nicht aus dem Blick und ist doch in jeder Hinsicht ein starkes Dystopie-Klischee... . Originalität fehlt sehr oft, dafür ist es angenehm zu lesen und da am Ende wieder Spannung aufkommt, ist er nur ein Lückenfüller-Mittelband, der den Weg für Band 3 ebnet.