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2. September 2018

Rezension None of the Above

Titel: (Male, Female or) None of the Above
Autor: C. W. Gregorio
Verlag: Balzer + Bray
Seiten: 328
Erstveröffentlichung:
7.4.2015 (Eng)
Preis: $17,99 (Eng, HC)
Bewertung: (5/5)📜📜📜📜📜

über die Autorin: I. W. Gregorio ist das Synonym einer Autorin, die in Utica, NY aufwuchs.
Sie war als Chirurgin tätig und traf so einen intersexuellen Patienten, welcher sie zu ihrem Debütroman inspirierte.
Sie wollte die Geschichte hinter dieser Person erzählen, selbst wenn sie diese nicht kannte. Also hat sie sich eine eigene Geschichte ausgedacht, welche in diesem Buch zu lesen ist und Intersexualität porträtiert.
Zusammen mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt sie heute in Pensylvania.

Inhalt:

Kristin ist ein normales, sportliches Mädchen. Sie ist beliebt und hat einen Freund, der sie liebt.
Doch als sie ihr erstes Mal hat, merkt sie, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Bei einem Besuch bei der Frauenärztin findet sie schließlich heraus, dass sie Intersexuell ist.
Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt. Wie geht man damit um, wenn sein Geschlecht komplett infrage gestellt wird? Wenn man gar kein wirkliches Mädchen sein soll? Wenn man "None of the Above" ist.

Lieblingszitat:

" "[...] so why does it even matter if you identify as a girl, a boy, or as neither?"
"It matters because we live in the real world." (Seite 236)

Meinung: 


Story: Ein Mädchen wird mit AIS, einer Form der Intersexualität, fertigwerden. Solch eine Geschichte zu erzählen kann schnell unpersönlich oder vorhersehbar werden, doch diese Geschichte hat es geschafft, genau das zu verhindern. Sie wurde sehr persönlich und gefühlvoll geschildert und das Krankheitsbild beeinflusste die Story, trieb das Geschehen voran, doch war dabei nicht aufdringlich oder nervig.
Es ist mehr als ein Lehrbuch über AIS, es ist eine Geschichte, die  Aufklärung über ein totgeschwiegenes, wichtiges Thema vermittelt.
Charaktere: Besonders hier ist Arbeit sowie Talent spürbar, welche in dieses Buch flossen. Das Buch besteht auch aus einigen Sidestorys, dessen Charaktere und Ausarbeitung detailreich und liebevoll wirkte.
Kristin als Person ist ein Mädchen, welches wohl nicht jeder mag - vor allem Anfangs. Und genau dieses beliebte Mädchen wird zum Außenseiter. Der Leser versteht diese Ungerechtigkeit mit diesem Charakter mit aller Deutlichkeit.
Außerdem gibt es - ohne Spoilern zu wollen - noch weitere sehr schöne, romatische Aspekte, die dem Hauptthema jedoch nicht die Show stehlen.
Schreibstil/Lesefluss: Der Schreibstil besteht aus einer gut verpackten Mischung aus medizinischen Fakten - die relevant sind - und ugendlichem Denken. Beides zusammen wirkt einzigartig und sorgt dafür, dass das Buch sich abhebt.
Es ist unvergleichlich im Geschick, seine Zielgruppe und medizinische Themen effektiv zu vereinen und hinterlässt so einen bleibenden Eindruck beim Leser.
Dazu kommt ein flüssiger, angenehmer Lesefluss, der den Leser begleitet.
Umgebung/Welt: Höchstwahrscheinlich spielt die Handlung dort, wo die Autorin aufwuchs, doch genaue Bezeichnungen konnte ich nicht finden.
Das Ambiente ist ordinär, mit einer durchschnittlichen, normal besonderen Schülerin im Mittelpunkt der Erzählung. Diese Lage macht die Ereignisse erschreckend real. Diese Dinge passieren überall, direkt bei uns, und wir sehen sie meist nicht einmal.
Das ist ein großer Denkzettel für alle, die sich nicht betroffen fühlen, denn letztentlich hätte jeder von uns betroffen sein können.
Fazit: Bewundernswert bringt die Autorin ein Tabuthema ins Licht und klärt über Intersexualität auf. Dabei bleibt sie nah an der Realität und ihrer Zielgruppe, wie es Autoren nur selten gelingt. Das Buch wahr sowohl lehrreich als auch unterhaltsam und ist nicht nur etwas für Jugendliche, die selbst mit ihrer Inresexualität klar kommen müssen.
Klare Leseempfhlung. (Ist derzeit nur in Englisch verfügbar)

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