25. Juni 2018

Rezension Das unendliche Meer

Buchcover
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Titel: Das unendliche Meer
Originaltitel: The Infinite Sea
Autor: Rick Yancey
Übersetzer: Thomas Bauer
Verlag: Goldmann
Seiten: 346
Erstveröffentlichung:
16.9.2014 (Eng)
30.3.2015 (De)
Preis: 16,99 € (De, HC)
Bewertung: (3/5) 📜📜📜

über den Autor: Er ist in Miami geboren und aufgewachsen und fing früh mit dem Schreiben an.
Er studierte Englisch und Kommunikation, war danach als Lehrer und Schauspieler tätig. Jetzt ist er Autor und lebt mit seiner Frau und seinem jüngsten Sohn in Florida.

Inhalt:

Cassie und der Rest der Einheit, der aus Camp Haven fliehen konnte, versteckt sich im Treffpunkt und wartet auf Evan. Cassie will ihn nicht aufgeben, doch Ringer denkt nicht, dass er noch kommt. Was nun? Sollen sie gehen, oder doch noch warten und an der Hoffnung festhalten?
Die Gruppe ist gespalten, das Psychospiel der Anderen zermürbt sie langsam. Es scheint, als gäbe es überhaupt keine Hoffnung mehr, dabei ist sie doch das, was uns zu Menschen macht.

Lieblingszitat:

" >>Sie ist ein Psycho<<, sagte ich. >>Im Ernst, irgendwas stimmt nicht mit ihr. Man sieht ihr in die Augen und schaut ins Leere.<<
Er schüttelte den Kopf. >>Ich glaube, da drin gibt's eine ganze Menge zu entdecken. Es ist nur... sehr tief verborgen.<<" (Seite 73)

Meinung:


Story: Die Handlung setzt etwa einen Monat nach den Ereignissen des ersten Bandes ein. Dabei kommt zunächst ein starker Prolog, dessen Aussage das Thema des Buches wiederspiegelt, und wunderbar als roter Faden dient. Es fehlt danach jedoch ein tatsächlicher Einstieg in die Handlung.
Diese ist zunächst träge und ruhig, wird in mehrere Stränge aufgeteilt, was die Geschichte verwirrend, aber auch dynamisch macht. Doch im Großen und Ganzen hebt sich die Handlung nicht von die einer durchschnittlichen Dystopie ab.
Am Ende gibt es zwar noch viel Spannung und einen Plottist, welcher auch wirklich gelungen überraschend kommt, doch das Buch folgt dem Muster des ersten Teils sehr stark, was leicht enttäuscht, da es nichts wirklich Neues war.

Charaktere: Cassie wächst langsam an ihren Anforderungen, lässt ihren Teeniecharakter dabei jedoch nicht zurück. Dieser kann als Hoffnung oder Menschlichkeit verstanden werden, doch oft steckt da nur Unreife dahinter, was auch die anderen sehen. Etwas ungünstig.
Ringer dagegen kommt mit den Anforderungen zurecht, und ist trotzdem realistisch. Sie erdet und gibt trotzdem Hoffnung.
Auch die anderen wachsen an ihren Anforderungen, und zeigen dabei ganz unterschiedliche Wege, mit dem Weltuntergang klarzukommen, das dabei auch glaubhaft und interessant.

Schreibstil/Lesefluss: Wie auch der erste Teil ist "Das unendliche Meer" sehr düster und hoffnungslos geschrieben und bringt damit die Stimmung der Welt und Menschen zum Ausdruck.
Auf den Titel wird mehrmals angespielt.
Da häufige Sichtwechsel im Buch stattfinden, kam ich oft durcheinander und ein Vermerk an der Seite des Buches, wer jetzt "Ich" ist, wäre sehr hilfreich gewesen.
Auch im Schreibstil findet sich immer wieder wenig Originelles. Vieles wirkt wie aus anderen Dystopien zitiert, vor allen die "tiefen Gedanke". Schade, dass da nicht ein bisschen mehr Originalität zum Ausdruck kam.
Umgebung/Welt: Auch hier ist die Welt von dem Leid, der Gewalt und Tod der Wellen gekennzeichnet. In dieser Welt will Cassie die Menschlichkeit wahren, auch wenn diese Aufgabe angesichts der immer größer werdenden Last auf ihr schier unmöglich scheint.
Doch die Wellen sind nicht vorbei und die Anderen werden noch erbarbungsloser. *dödö dö dööm*
Ja auch da gibt es nichts aufregendes, aber schlecht ist es nicht.

Fazit: Der Mittelteil ist fokussiert auf Charakterentwicklung, verliert dabei trotzdem die Handlung nicht aus dem Blick und ist doch in jeder Hinsicht ein starkes Dystopie-Klischee... . Originalität fehlt sehr oft, dafür ist es angenehm zu lesen und da am Ende wieder Spannung aufkommt, ist er nur ein Lückenfüller-Mittelband, der den Weg für Band 3 ebnet.

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